Gut aufgehoben – rund um Schule und Kinderbetreuung

Die Suche nach der besten Kita oder nach der passenden Schule für das eigene Kind beschäftigt viele Eltern. Und die Auswahl ist groß: Schon Krippen und Kitas präsentieren sich mit individuellen pädagogischen Konzepten, Regelschulen stehen neben Waldorf- oder Montessori-Schulen, Halbtags- neben Ganztagsschulen.

Die Entscheidung fällt nicht leicht, denn zum einen ist es eine Entscheidung für mehrere Jahre, zum anderen geht es bei Schule und Kinderbetreuung um viel mehr als nur um die Ausbildung von Kindern: Kinder verbringen einen erheblichen Teil ihrer Kindheit in Kita und Schule und natürlich sollen sie sich hier frei entwickeln können und sich einfach gut aufgehoben fühlen.

Wir möchten euch eine kleine Hilfestellung bei den wichtigsten Fragen rund um Schule und Kinderbetreuung geben. Darum haben wir in den folgenden Artikeln Informationen und Tipps zusammengestellt, die euch bei der Suche nach der passenden Ausbildung und Betreuung für euer Kind helfen können.

Krippe und Kindergarten: die ersten prägenden Jahre

Vorteile für Kinder:

Die Kindergartenzeit ist prägend für Kinder: Viele kommen hier zum ersten Mal intensiv mit Gleichaltrigen in Kontakt, lernen, sich ohne Eltern in der Gruppe zu behaupten und entwickeln ihre Persönlichkeit und ihre Interessen weiter. Nicht zuletzt ist der Kindergarten eine optimale Vorbereitung für den Schulalltag. Daher ist es für die meisten Eltern selbstverständlich, ihr Kind mit drei Jahren in den Kindergarten zu schicken.

Krippenbedarf wächst:

Auch für Kleinkinder besteht zunehmend Betreuungsbedarf: In den vergangenen Jahren wurde die Krippenbetreuung in Deutschland massiv ausgebaut. Hier steht weniger der pädagogische Aspekt als die Notwendigkeit im Vordergrund. Viele Eltern können es sich schlichtweg nicht leisten, drei Jahre lang mit Kind zu Hause zu bleiben. Die Entscheidung für eine Krippe bzw. für einen Kindergarten machen sich die Eltern oft nicht leicht. Schließlich gibt es große Unterschiede sowohl beim pädagogischen Konzept, als auch bei der Größe, den Kosten und den angebotenen Betreuungszeiten.

Kita oder Kindergarten?

Der Begriff der Kindertagesstätte kam mit den ganztägigen Betreuungsangeboten auf und diente ursprünglich zur Abgrenzung von konventionellen Kindergärten, die eine Betreuung bis mittags anboten. Mittlerweile werden die Begriffe Kita und Kindergarten weitestgehend synonym verwendet. So gibt es auch in Kita-Gruppen Kinder, die schon mittags abgeholt werden und auch viele Einrichtungen, die sich als Kindergarten bezeichnen, bieten eine Ganztagsbetreuung an.

Ab wann in Krippe und Kita?

Meist kommen Kinder mit etwa einem Jahr zum Ende der regulären Elternzeit in die Krippe. Viele Krippen nehmen aber auch Babys mit sechs Monaten oder noch früher auf. Das Kindergartenalter beginnt mit drei Jahren, allerdings nehmen die meisten Kitas neue Kinder nur zum Beginn eines neuen Schuljahres auf, wenn ein Jahrgang eingeschult wird und neue Plätze frei werden. Krippenkinder haben meist keine Probleme bei der Kita-Eingewöhnung, häufig sind Krippe und Kita sogar in einer Einrichtung zusammengelegt, so dass die Umgebung bereits vertraut ist.

Worauf sollte ich bei der Wahl der Einrichtung achten?

Den besten Eindruck bekommt ihr, wenn ihr euch den Alltag in Krippe und Kita anschaut. Besucht einige Einrichtungen und achtet dabei nicht nur auf Ausstattung und Förderangebote, sondern auch auf die vermeintlichen Nebensächlichkeiten: Wie ist der Geräuschpegel? Welchen Eindruck machen die betreuten Kinder? Wie ist der Umgang der Erzieher untereinander? Nehmt euer Kind mit zu diesen Besichtigungen, denn so werdet ihr merken, wo es sich auf Anhieb wohlfühlt.

Alternative Formen der Kinderbetreuung

Vor allem in den Städten ist das Angebot an ganztägigen Betreuungsangeboten für Kinder inzwischen recht gut ausgebaut. Wenn aber kein Platz in Krippe oder Ganztagsschule verfügbar ist oder wenn die Eltern eine familiär geprägte Betreuung vorziehen, dann gibt es eine Reihe von alternativen Betreuungsformen. Ganz gleich, ob aus reiner Notwendigkeit oder aus Gründen der Überzeugung. Damit sich Kinder und Eltern mit der gewählten Betreuung wohl fühlen, solltet ihr euch gut informieren, möglichst verschiedene Einrichtungen anschauen und die Vor- und Nachteile abwägen. Vorausgesetzt, es besteht gegenseitiges Vertrauen und eine gewisse Zusammenarbeit zwischen Eltern und betreuenden Personen, kann eine alternative Betreuungsform durchaus von Vorteil für ein Kind sein.

Welche alternativen Betreuungsformen gibt es neben Krippe, Kita und Ganztagsschule?

Oma und Opa:

Die Betreuung durch die Großeltern bietet viele Vorteile. Zum einen ist es die kostengünstigste Variante, zum anderen werden die Kinder „eins zu eins“ durch eine vertraute Person betreut. Gerade für ältere Menschen kann die tägliche Kinderbetreuung aber zu einer großen Belastung werden. Gleichzeitig führt die familiäre Nähe schnell zu Konflikten in Erziehungsfragen.

Kinderhort:

Kinderhorte bieten eine Nachmittagsbetreuung nach dem Schulunterricht an, sind aber in der Regel von der Schule unabhängig und müssen von den Eltern bezahlt werden. Es gibt eine Hausaufgabenbetreuung und die Möglichkeit zum freien Spiel sowie weitere Beschäftigungsangebote. Die Qualität der Hortbetreuung variiert ebenso wie das pädagogische Konzept.

Tagesmutter/Tagesvater:

Tageseltern werden vom Land ausgebildet und bei einem geringen Einkommen der Eltern auch bezuschusst. Es dürfen maximal 5 Kinder vom Neugeborenen bis zum Schulkind betreut werden, über das Betreuungskonzept entscheiden die Tageseltern selbst. Der größte Vorteil ist die sehr familiäre Betreuung zu Hause, allerdings gibt es kaum Standards, so dass die Betreuungsqualität stark variiert.

Leih-Großeltern:

Verschiedene Agenturen vermitteln Leih-Omas und Leih-Opas an Familien, die keine eigenen oder weit entfernt lebenden Großeltern haben. Wann und wie oft die Leih-Großeltern in der Familie sind, wird individuell vereinbart, als dauerhafte Betreuungslösung ist das Konzept jedoch nicht ausgelegt.

Einschulung – der Start in den „Ernst des Lebens“?

Die Einschulung ist ohne Frage eines der wichtigsten Ereignisse im Leben von Kindern –viele können den Einschulungstag kaum erwarten. Glücklicherweise muss kein Schulkind den Start in den „Ernst des Lebens“ fürchten, denn die Grundschulkonzepte sind heute viel besser auf die Bedürfnisse und das Lernverhalten von Kindern ausgerichtet als noch vor einigen Jahren. Dennoch können Eltern einiges tun, um ihrem Kind den Schulbeginn zu erleichtern und es auf den Schulalltag vorzubereiten.

Vorbereitung auf die Schule:

Viele Kindergärten bereiten die Kinder aktiv auf ihre Einschulung vor, z. B. mit Vorschulangeboten, Sprachförderung und Verkehrserziehung. Als Eltern könnt ihr euer Kind vorbereiten, indem ihr euch gemeinsam die Schule anschaut, den Schulweg kennenlernt und ganz allgemein darauf achten, dass euer Kind lernt, Dinge selbstständig anzugehen.

Schulsachen besorgen:

Bei der Wahl des Schulranzens und der Federtasche sollte euer Kind mitentscheiden können, schließlich werden es diese Utensilien mehrere Jahre begleiten. Bei Heften, Stiften und anderen Schulsachen gibt es in der Regel Vorgaben für die jeweiligen Fächer. Normalerweise wird euch bei der Einschulung oder beim ersten Elternabend eine Liste ausgehändigt.

Was gehört in die Schultüte?

Die Schultüte ist das Highlight der Einschulung, ganz gleich ob selbstgebastelt oder fertig gekauft. Nicht zu groß und zu schwer sollte sie sein, schön bunt und abwechslungsreich gefüllt. Neben den obligatorischen Süßigkeiten finden auch Stifte oder Bastelsachen, kleine Spielzeuge oder erste Bücher zum Selberlesen Platz in der Schultüte.

Schule und Kinderbetreuung | Image

Ohne Stress durch den Schulalltag

Mit der Einschulung beginnt für euer Kind nicht nur die Ausbildung, sondern auch ein ganz neuer Alltag, den es zu großen Teilen selbstständig meistern muss: Angefangen vom Schulweg über den Unterrichtsstoff, den Kontakt zu neuen Klassenkameraden bis hin zu den Hausaufgaben und der Organisation der Schulsachen warten viele Herausforderungen. Natürlich könnt ihr euer Kind dabei unterstützen und ihm Hilfestellungen im Schulalltag geben, aber je mehr Aufgaben es alleine bewältigen kann, desto selbstbewusster wird es sich künftig im Schulalltag zurechtfinden.

So meistert ihr gemeinsam Herausforderungen im Schullalltag

  • Bereitet euer Kind auf den Schulweg vor, übt die Strecke gemeinsam und sorgt dafür, dass es weiß, an wen es sich bei Problemen wenden kann.

  • Packt jeden Abend gemeinsam den <Link> und nehmt alle unnötigen Schulutensilien heraus.

  • Einigt euch auf feste Hausaufgaben-Zeiten, damit es keine Diskussionen gibt.

  • Wenn euer Kind seine Hausaufgaben nicht allein bewältigen kann, helft ihm z. B. mit kleinen Denk-Impulsen.

  • Versucht mit eurem Kind ein System für seine Schulsachen zu finden, damit es sich selbstständig organisieren kann.

Waldorfschule & Co. – was bieten alternative Schulkonzepte?

Das Regelschulkonzept überzeugt nicht alle Eltern. Zwar unterscheiden sich auch konventionelle Schulen in ihrem jeweiligen pädagogischen Ansatz, viele Eltern wünschen sich aber andere Lern- und Entwicklungsschwerpunkte für ihre Kinder. Alternative Schulkonzepte wie etwa die Waldorf-Pädagogik oder die Montessori-Pädagogik setzen genau hier an. Sie fördern Kinder nicht nur nach Lehrplan, sondern rücken die kreative, handwerkliche und soziale Entwicklung stark in den Vordergrund. Kritiker führen häufig an, dass die schulische Ausbildung dadurch vernachlässigt wird. Auch ist es unbestreitbar, dass nicht jedes alternative Schulkonzept für jedes Kind geeignet ist. Wir haben die wichtigsten Ansätze für euch zusammengefasst:

Waldorfschulen setzen sich die ganzheitliche Bildung durch die Förderung kreativer, intellektueller, künstlerischer, praktischer und sozialer Fähigkeiten zum Ziel. Es gibt über 230 privat geführte Waldorfschulen in Deutschland, an denen die Kinder nach 12 Schuljahren einen Waldorfschulabschluss machen, der ein Äquivalent zum Realschulabschluss ist.

Montessori-Schulen gehen davon aus, dass jedes Kind einen inneren Drang zum Lernen hat und aus eigener Motivation lernt. An rund 400 Grund- und Sekundarschulen deutschlandweit machen die Kinder verschiedene Abschlüsse vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur. Montessori-Schulen sind teils in privater, teils in staatlicher Trägerschaft.

Jenaplan-Schulen sehen die Schule als Bildungs- und Lebensraum, in der die Schüler eigenverantwortlich in den vier Bildungsformen Arbeit, Gespräch, Spiel und Feier lernen. Deutschlandweit gibt es etwa 40 Schulen, die Abschlüsse bis zum Abitur ermöglichen.

Freinet-Schulen sind meist Grundschulen und in Deutschland nur wenig verbreitet. An den rund 20 Einrichtungen bestimmten die Schüler über den Unterricht und lernen mit Unterstützung der Lehrer größtenteils eigenverantwortlich. In den Freinet-Sekundarschulen ist in der Regel ein Hauptschulabschluss möglich.

Alternative Formen der Kinderbetreuung

Vor allem in den Städten ist das Angebot an ganztägigen Betreuungsangeboten für Kinder inzwischen recht gut ausgebaut. Wenn aber kein Platz in Krippe oder Ganztagsschule verfügbar ist oder wenn die Eltern eine familiär geprägte Betreuung vorziehen, dann gibt es eine Reihe von alternativen Betreuungsformen. Ganz gleich, ob aus reiner Notwendigkeit oder aus Gründen der Überzeugung. Damit sich Kinder und Eltern mit der gewählten Betreuung wohlfühlen, solltet ihr euch gut informieren, möglichst verschiedene Einrichtungen anschauen und die Vor- und Nachteile abwägen. Vorausgesetzt, es besteht gegenseitiges Vertrauen und eine gewisse Zusammenarbeit zwischen Eltern und betreuenden Personen, kann eine alternative Betreuungsform durchaus von Vorteil für ein Kind sein.