Die verschwundenen Ostereier
Ostern lässt grüßen
Die Sonne spitzt zaghaft durch die Wolken hindurch und scheint direkt in Pauls Zimmer. Ihre Strahlen kitzeln ihn in der Nase. „Hatschiiiii!“ Da muss er erst einmal kräftig niesen. Paul gähnt und streckt sich ausgiebig, dann kullert er flink aus seinem Bett. Es ist ein wunderschöner Frühlingsmorgen – und ein ganz besonderer noch dazu: Heute ist Ostern! Paul freut sich schon riesig aufs Ostereiersuchen.
Ei, Ei, Ei - wo sind sie?
Nach dem Frühstück kommt seine beste Freundin, Katze Kira, zu Besuch und dann geht es auch gleich in den Garten. „Ich bin schon gespannt, wo der Osterhase überall die Eier versteckt hat“, freut sich Paul. „O ja, ich auch“, lacht Katze Kira. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche. Sie schauen hinter jeden Busch und jeden Strauch, aber nirgends ist ein Osterei zu sehen. „Seltsam“, murmelt Paul „der Osterhase war doch bestimmt schon da und hat die Eier versteckt! Wir müssen noch einmal ganz genau suchen!“ Und so kullern die beiden weiter kreuz und quer durch den Garten. Sie schauen sogar in das Vogelnest auf dem Kirschbaum und in das tiefe Erdloch, in dem die kleinen blauen Mäuse wohnen. Aber kein Osterei weit und breit! „Komisch“, wundert sich Paul, „das hat es doch noch nie gegeben!“.
Da spitzt Katze Kira mit einem Mal die Ohren. „Pst, Paul, hör mal dort …“, flüstert sie. Beide sind mucksmäuschenstill und lauschen gespannt. Da hört es Paul auch: ein leises, tiefes Schluchzen. Es kommt ganz aus der hintersten Ecke des Gartens. Schnell kullern Paul und Kira dorthin … und wen sehen sie da? Den Osterhasen! Er sitzt ganz unglücklich neben seinem leeren Körbchen und schneuzt sich gerade kräftig in sein Taschentuch. „Oje, oje, oje …“, jammert er unglücklich. „Oje, oje, oje… das ist mir ja noch nie passiert!“ „Hallo, lieber Osterhase“, begrüßen ihn Paul und Katze Kira, „können wir dir irgendwie helfen?“
Erschrocken blickt der Osterhase auf! Ach du liebe Güte, jetzt ist er auch noch entdeckt worden! Das hat ihm gerade noch gefehlt! „Ich habe so viel Arbeit, denn ich muss in diesem Jahr doppelt so viele Ostereier verstecken wie letztes Jahr. Also habe ich mir gedacht, ich hopple einfach doppelt so schnell. Aber dabei habe ich gar nicht gemerkt, dass einige Eier aus dem Körbchen herausgekullert sind. Und als ich hier angekommen bin, war es auf einmal leer. Jetzt kann ich für euch gar keine Ostereier mehr verstecken!“
Wieder schneuzt sich der Osterhase unglücklich und schlägt die Pfoten vors Gesicht. Da schauen sich Paul und Katze Kira an und nicken sich gegenseitig zu. „Lieber Osterhase“, sagt Paul „sei nicht traurig. Wir helfen dir dabei, die verschwundenen Ostereier wiederzufinden!“
Der Osterhase kann sein Glück noch gar nicht fassen und bevor er sich versieht, kullern Paul und die Katze auch schon los – kreuz und quer durch Kullerbü. Bei der Windmühle entdeckt Kira ein Osterei, Paul wird beim großen Tor am Ende der Straße fündig. Nach wenigen Minuten haben sie noch fünf weitere kunterbunte Ostereier entdeckt und kullern zufrieden zurück zu Pauls Haus, wo der Osterhase immer noch im Garten sitzt und sich etwas ausruht – vom vielen Herumhoppeln und vom Schrecken über die verlorenen Ostereier.
Schau mal, was wir gefunden haben, lieber Osterhase“, ruft Paul schon von Weitem „sieben Ostereier!“ „Oh, zum Glück habt ihr alle verschwundenen Eier wiedergefunden. Dann ist Ostern ja gerettet!“, freut sich der Osterhase, schnappt sich sein Körbchen und winkt den beiden zum Abschied. „Vielen Dank! Und bis zum nächsten Jahr!“ Damit hoppelt er eilig davon.
Paul und Kira schauen glücklich auf die bunten Ostereier, die wunderschön in der Sonne glänzen. Diese Ostereiersuche hat ganz besonders viel Spaß gemacht! Und sie freuen sich auch schon auf das Osterfest im nächsten Jahr.