Paul besucht das Meer
An einem sonnigen Nachmittag treffen sich Paul und seine Freunde, die Katze Kira und Hund Hugo auf dem Spielplatz und spielen ein lustiges Ratespiel. „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist … blau!“, ruft Paul. Kira und Hugo schauen sich um und raten munter drauflos: „Der Himmel?“ – „Die Rutsche?“ – „Das Auto dort drüben?“ – „Das Meer!!!“, ruft eine Stimme über ihren Köpfen. „Aus der Luft habe ich es schon oft gesehen.“ Paul und seine Freunde schauen erstaunt nach oben. Es ist der Fallschirmspringer-Frosch, der wieder einen seiner mutigen Sprünge macht und schwungvoll im Sandkasten landet. Dann rafft er seinen Fallschirm zusammen und hüpft eilig davon.
Kira und Hugo raten noch eine Weile weiter, was Paul gemeint haben könnte, aber sie kommen einfach nicht auf die Lösung. „Der letzte Waggon von Onkel Egons Eisenbahn ist blau!“, ruft Paul schließlich. „Schaut mal, dort drüben am Bahnhof steht die Lok!“ „Oh, das war aber wirklich schwierig!“, beschwert sich Kira. „Sagt mal, habt ihr schon mal das Meer gesehen? Also ich nicht“, sagt Hugo. Paul und Kira schütteln den Kopf. „Wie wäre es dann, wenn wir deinen Onkel fragen, ob er uns mal ans Meer mitnimmt?“, überlegt Hugo. Paul und Kira sind von der Idee sofort begeistert. Pauls Onkel ist sehr nett und will sie gerne zu einem Tagesausflug ans Meer mitnehmen – allerdings müssen sie erst noch ihre Eltern um Erlaubnis fragen. Morgen soll es losgehen.
Vor Aufregung kann Paul kaum einschlafen, denn er kann es gar nicht erwarten, endlich das Meer zu sehen! Über Nacht hat Hugo leider Halsschmerzen und Fieber bekommen und kann Paul und Kira nicht begleiten. „Viel Spaß am Meer!“, ruft Pauls Mama „Wir holen euch dann heute Abend wieder hier ab.“ Die Lokomotive tutet zum Abschied laut, setzt sich in Bewegung und bald liegt der Bahnhof Kullerbü hinter ihnen.
Paul und Kira lassen sich den Wind um die Nase wehen und genießen die wunderschöne Fahrt – vorbei an braunen Feldern und grünen Wiesen, auf denen dicke Kühe grasen. Und dann taucht nach einiger Zeit hinter der nächsten Kurve das wunderschöne, tiefblaue Meer auf. Die Möwen kreischen in der Luft und am langen gelben Sandstrand stehen viele Sonnenschirme, Sonnenliegen und Strandkörbe. „So, wir sind am Ziel!“, ruft Lokführer Egon, als er den Zug im nahegelegenen Bahnhof zum Stehen gebracht hat. Während die Waggons entladen und mit neuer Fracht wieder beladen werden, hat Onkel Egon frei und kann mit Paul und Kira ans Meer gehen.
Als Erstes kauft er für die beiden ein riesengroßes Eis und dann erkunden sie gemeinsam den Strand. Die Wellen bilden kleine weiße Schaumkrönchen und schwappen gleichmäßig an Land. Kira und Paul kichern die ganze Zeit vor Begeisterung. Schließlich haben sie einen schönen Platz gefunden, an dem sie eine Sandburg bauen können. Onkel Egon hilft ihnen dabei und macht es sich dann in einem Strandkorb bequem, um sich etwas auszuruhen.
So vergeht der Tag am Strand wie im Flug und Paul und Kira sind richtig traurig, als es Zeit ist, nach Hause zu fahren. Zum Abschied machen sie noch ein Erinnerungsbild vom Meer. Und als sie wieder in den Zug einsteigen, ruft Paul glücklich: „Tschüss, liebes Meer. Wir besuchen dich bald wieder!“