Theaterstück für Handpuppen: „Rotkäppchen und der liebe Wolf"

Figuren für Spieler 1:

  • Rotkäppchen (oder Gretel mit einem roten Tuch umgebunden)

  • Allesfresser Wolfi

Figuren für Spieler 2:

  • Großmutter

  • Polizist

Hinweis: Die Geschichte kann leicht abgewandelt werden, je nachdem, welche Figuren zur Verfügung stehen. Man kann das klassische Märchen vorspielen oder die hier beschriebene abgewandelte Variante.

Das Stück zum nachspielen

Rotkäppchen:

(kommt singend auf die Bühne) Lalala, was für ein schöner Tag! Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern … und ich bin mit meinem Korb im Wald unterwegs. Huch! Da sind ja ganz schön viele Kinder. Seid ihr alle da?

(die Kinder antworten)

Rotkäppchen:

Toll, dass ihr alle da seid! Dann könnt ihr mich ja zum Haus meiner Großmutter begleiten. Meine Mutter hat gesagt, ich soll immer auf dem Weg bleiben, weil es im Wald einen Wolf gibt. Wir haben aber alle keine Angst vor dem Wolf, oder? Nein!

(die Kinder antworten)

Rotkäppchen:

Ich habe vor überhaupt gar nichts Angst! Lalala … lalala … lalala …. (läuft fröhlich weiter, dann hört sie plötzlich auf zu singen und bleibt stehen) Nanu, was war denn da? Habt ihr das auch gesehen?

(der Vorhang bewegt sich)

Rotkäppchen:

Oje! Schaut mal ganz genau hin, da hat sich was bewegt! Und wenn das der Wolf ist? Und wenn der jetzt doch böse ist? Am besten, ich verstecke mich schnell! (Rotkäppchen ab)

Polizist:

(kommt auf die Bühne) Ach, was für ein wunderschöner Tag! Die Sonne scheint und ich bin auf Streife im Wald. Hallo Kinder, ich bin Wachtmeister Waldemar. Habt ihr hier irgendwo einen Wolf gesehen?

(die Kinder antworten)

Rotkäppchen:

(schaut hinter dem Vorhang hervor und beobachtet, was passiert)

Polizist:

War sonst jemand im Wald unterwegs?

(die Kinder antworten)

Rotkäppchen:

(kommt auf die Bühne) Ja, ich bin im Wald unterwegs. Guten Tag, Herr Wachtmeister! Zum Glück sind Sie es und nicht der Wolf!

Polizist:

(schaut überrascht) Ja hallo! Wer bist du denn? (zu den Kindern) Kennt ihr sie? Wer ist denn das?

(die Kinder antworten)

Polizist:

Ach, Rotkäppchen heißt du also. Und was machst du denn alleine im Wald?

Rotkäppchen:

Ich bin auf dem Weg zu meiner Großmutter, um ihr frisch gebackenen Kuchen zu bringen.

Polizist:

Dann begleite ich dich am besten ein Stück. (gemeinsam ab)

Wolf:

(kommt auf die Bühne und knurrt) Uaaaa, bin ich hungrig. Aber wenn man so lange schläft wie ich … da muss man ja riesigen Hunger haben. Da schaue ich doch mal bei der Großmutter vorbei, was es hier Leckeres zu Fressen gibt. (schleicht zur Großmutters Haus und kratzt an der Tür)

Oma:

(hört das Kratzen und erschrickt) Was ist denn das für ein Geräusch? Hiiiiilfe! Ich sehe doch so schlecht … und meine Brille habe ich auch schon wieder verlegt. Wer kann mir sagen, wer das ist?

(die Kinder antworten)

Oma:

(beruhigt) Ach so, es ist nur der Wolf. Na, dann kann ich ja die Tür aufmachen. Und wo ist meine Brille? Ach ja, auf meiner Nase! (geht zur Tür) Hallo Wolf! Wie geht’s dir?

Wolf:

(kommt herein) Hallo Großmutter, ich bin furchtbar hungrig! Au, au, au, auaaaa … (jault kläglich auf) Mir tut schon der Bauch weh. Hast du was zu Fressen für mich?

Oma:

(besorgt) Armer, armer Wolf. Du siehst auch schon ganz verhungert aus. Vielleicht habe ich noch ein bisschen Suppe und ein paar Kekse für dich. Warte mal, ich bin gleich wieder da. (Großmutter ab)

Rotkäppchen:

(klopft an der Tür) Hallo Großmutter! Ich bin‘s, dein Rotkäppchen!

Wolf:

(hält sich eine Pfote vor das Maul und flüstert) Oje, da klopft es. Das hat mir gerade noch gefehlt. Ich brauche schnell ein Versteck!

Rotkäppchen:

(kommt herein und erschrickt, als sie den Wolf sieht) Ach du meine Güte, Großmutter, was ist denn mit dir los? Warum hast du so große Augen? Warum hast du so große Ohren? Und … warum hast du so ein großes Maul?

Wolf:

(kichert) Ein großes Maul, hihi. Ja, ich bin ein Großmaul, hihi.

Rotkäppchen:

Hey, du bist ja gar nicht die Großmutter!

Wolf:

Schlaues Rotkäppchen, hähä. (lacht hämisch) Ich bin der böse Wolf. Ich habe große Augen, damit ich dich gut sehen kann. Ich habe große Ohren, damit ich dich gut hören kann. Und ich habe ein großes Maul, damit ich gaaaanz viel fressen kann.

Rotkäppchen:

(schreit) Was, du hast meine Großmutter gefressen? (fängt an, den Wolf zu schlagen) Du hässliches Fellknäuel, spuck meine Großmutter sofort wieder aus! Kinder, helft mir den Wachtmeister zu rufen: Wachtmeister!

(die Kinder rufen mit)

Wolf:

(rollt sich zusammen und bleibt ganz ruhig liegen)

Polizist:

(kommt schnell herein) Wie? Wo? Was? Wer hat hier nach mir gerufen?

Wolf:

(rappelt sich langsam auf) Genau, Rotkäppchen! Das gehört sich nicht: Schäm dich!

Rotkäppchen:

Da ist der böse Wolf, der meine Großmutter gefressen hat!

Oma:

(kommt herein, ist besorgt) Ach, du liebe Güte! Rotkäppchen, was hast du bloß mit dem lieben Wolf gemacht? Du kannst ihn doch nicht einfach hauen!

Wolf:

(rappelt sich langsam auf) Genau, Rotkäppchen! Das gehört sich nicht: Schäm dich!

Rotkäppchen:

(total durcheinander) Aber, aber … (stottert) Ich habe gedacht, du hast meine Großmutter gefressen! (ist den Tränen nahe)

Wolf:

Ach Quatsch! Ich würde die Großmutter nie fressen. Sie gibt mir immer was zu Fressen, wenn mir der Magen knurrt … so wie jetzt.

Polizist:

(verwirrt) Wie jetzt? Der Wolf ist gar nicht böse? Und die Großmutter und der Wolf sind Freunde?

Oma:

Ja genau. Das ist mein lieber Freund, der Wolf. Leider habe ich nur noch etwas Suppe. Die Kekse sind dummerweise schon alle aufgegessen.

Wolf:

Uiuiuiuiui, ich habe aber solchen Huuuuunger.

Polzist: (enttäuscht) Schade, jetzt kann ich niemanden verhaften und ins Gefängnis sperren.

Rotkäppchen:

Also gut, Wolf, dann entschuldige ich mich bei dir. Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt alle zusammen den leckeren Kuchen essen, den ich in meinem Korb habe?

Wolf:

(klatscht begeistert in die Tatzen) Oh, ja, ja, ja. Kuchen! Kuchen!

Auf Wiedersehen, Kinder! Bis zum nächsten Mal!

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