Motivation für Kinder – Grundlagen für den eigenen Antrieb schaffen
Der Ursprung des Begriffs „Motivation“ liegt im lateinischen motus für Bewegung oder Antrieb. In der eigentlichen Wortbedeutung bezeichnet Motivation also die Beweggründe für eine Handlung und damit einen Antrieb, der aus dem Inneren eines Menschen kommt.
Richtet man sich nach dieser Definition, ist es gar nicht möglich, andere Menschen zu motivieren. Man kann den inneren Antrieb nicht in jemanden „hineinlegen“. Sehr wohl kann man jedoch jemanden dabei unterstützen, diesen Antrieb zu entwickeln.
Wege bereiten anstatt Wege vorgeben
Eltern, die ihre Kinder motivieren möchten, sollten nicht ihre eigenen Leistungsmaßstäbe ansetzen. Ein Kind zu etwas zu überreden oder gar zu zwingen, wird seinen eigenen Antrieb langfristig sogar bremsen. Vielmehr können Eltern für ihre Kinder:
Wege bereiten, um sich selbst auszuprobieren
Anreize schaffen, um die eigene Motivation zu entdecken
Unterstützen, anstatt Lösungen vorzugeben
Wie viel Motivation braucht mein Kind?
Motivation zu haben, ist wichtig, da sind wir uns alle einig. Wichtig ist aber auch, dass der Antrieb von Kindern selbst kommen darf. Wo könnt ihr euer Kind in seiner Motivation unterstützen und wo wird es vielleicht doch zu viel?
Allgemeine Entwicklung
Auch, wenn es der allgemeine Förderwahn unserer Zeit nahelegt: Kinder brauchen im Grunde keine Motivation, um sich gesund zu entwickeln. Das spielerische Lernen und Entdecken ist Teil ihrer Natur und steht – wenn man sie lässt – von ganz allein im Mittelpunkt ihres Alltags.
Tipp: Natürlich könnt ihr euer Kind unterstützen, wenn es um Laufen lernen, Spracherwerb, Fahrradfahren oder Fingerfertigkeit beim Malen und Basteln geht – beschleunigen könnt ihr diese Entwicklung aber nicht.
Schule und Lernen
Für viele Kinder ist der Schritt vom Kindergarten zur Schule eine große Umstellung. Verpflichtung und Bewertung nehmen jetzt zu. Ihr könnt das Selbstbewusstsein eures Kindes stärken, indem ihr ihm jederzeit Unterstützung zusichert, aber es erst einmal selbst probieren lasst. So zum Beispiel bei den Hausaufgaben.
Tipp: Seid nicht zu perfektionistisch – lobt euer Kind, wenn es seine Aufgaben von sich aus erledigt hat. Und sprecht mit eurem Kind über die Schule, um herauszufinden, ob es Unterstützung benötigt.
Herausforderungen
Vom Dreimeterbrett springen, in den dunklen Keller gehen oder auch einem fremden Menschen die Hand geben – jedes Kind hat bestimmte Ängste oder Vorbehalte. Seid verständnisvoll und erzwingt nichts, wenn etwas euer Kind Überwindung kostet. Und: macht euch niemals über Ängste lustig.
Tipp: Manchmal hilft es, über Ängste zu sprechen, manchmal ist es auch die beste Motivation, wenn euer Kind weiß, dass es nicht unter Druck steht, bestimmte Dinge zu tun oder zu können. Begleitet es bei Herausforderungen, bis euer Kind es allein schafft.
Kinder zum Lernen motivieren – Was hilft wirklich?
Speziell wenn es um das Lernen in der Schule geht, stoßen wir als Eltern schnell an unsere Grenzen. Alle Eltern möchten, dass ihre Kinder ihr volles Potenzial ausschöpfen, um bestmöglich durch die Schule, das Leben und den späteren Beruf zu kommen.
Was aber, wenn ein Kind keine Lust auf Hausaufgaben und Lernen hat oder schnell demotiviert ist? Wir haben ein paar bewährte Tipps für euch, wie ihr die Lernmotivation eurer Kinder stärken könnt.
1. Schafft eine angenehme Lern-Atmosphäre
Wir lernen motivierter, wenn wir uns wohlfühlen. Ein bequemer Platz, eine ruhige Umgebung und ein kleiner Snack machen es leichter, ins Tun zu kommen.
2. Plant genügend Pausen ein
Kleine Etappen sind leichter zu bewältigen, als große Lernreisen. Plant deshalb mehrere Zwischenziele ein und ausreichend Pausen, die motivieren, voranzukommen.
3. Lasst eurem Kind Raum für eigene Entscheidungen
Lernen klappt am besten, wenn es aus eigener Motivation passiert – und dazu gehört auch, selbstbestimmt lernen zu dürfen. Lasst eurem Kind deshalb immer wieder eigene Entscheidungen treffen: Was wird als erstes erledigt, wann soll die Pause kommen und müssen freiwillige Aufgaben heute wirklich erledigt werden?
4. Nehmt euer Kind ernst
Auch, wenn ihr als Eltern wisst, dass Hausaufgaben nun mal erledigt gehören – nehmt euer Kind ernst, wenn es einfach keine Lust hat oder denkt, dass das alles gar nie zu bewältigen ist. Euer ehrliches Verständnis wirkt Wunder auf die Motivation eures Kindes.
5. Lasst euer Kind erklären
Übergebt eurem Kind das Zepter und lasst euch von ihm erklären, was es da gerade gelernt hat. Stellt Fragen und sorgt so dafür, dass die Kinder in ihren eigene Worten Inhalte erklären können. Das fördert den Lerneffekt und stärkt das Selbstbewusstsein.
6. Stärkt eurem Kind den Rücken
Ob gute oder schlechte Noten: unterstützt eure Kinder, indem ihr zeigt, was schon alles gut gelaufen ist und dass ihr an sie glaubt. Das macht Mut und motiviert.
7. Bleibt entspannt
Leichter gesagt als getan – aber womit ihr eure Kinder beim Lernen am besten unterstützen könnt, ist ein entspanntes, wertschätzendes Miteinander. Atmet ein paar Mal tief durch, wenn ihr merkt, dass eure Geduld sich dem Ende neigt. Und achtet auch selbst auf Pausen, wenn es zu viel wird.