Spielen macht Spaß. Spielen macht schlau
Beim Spielen schaltet euer Kind alle Sinne auf Empfang – und geht mit Augen, Ohren, Händen und Mund auf große Forschungsreise. Jede liebevolle Anregung, jeder neue Eindruck formt ganz individuell die Persönlichkeit eures Kindes. Erlebt gemeinsam Tag für Tag die Faszination, etwas Neues und Einzigartiges zu entdecken. Spielen ist ein Lernprogramm erster Klasse, denn es gibt kein „falsch“, sondern nur ein „noch einmal“! Und wenn euer Baby ins Spiel vertieft ist, lasst ihm Ruhe und Zeit dazu. Nichts sonst ist dann eine Ablenkung wert.
In den ersten Lebensmonaten stehen Greifen, Sehen, Hören – die Entwicklung der Sinne – hoch im Kurs. Babys lieben bunte Farben, Geräusche und Interessantes zum Fühlen – beim Spielzeug zum Beispiel Greiflinge in verschiedenen Materialien, Rasseln, Mobiles, Schmusetiere. Je kleiner die Kinder sind, desto mehr sind „Greifen“ und „Begreifen“, „Fassen“ und „Erfassen“ miteinander verknüpft. Im Kleinkindalter werden dann Dinge spannend, die sich bewegen lassen: Stoffbälle, Rutscherautos, Dreiräder. Handliche Bauklötze oder Malstifte, mit denen die Kleinen selbst „etwas erschaffen“ können, sind jetzt ebenfalls interessant.
Gut zu wissen!
Kinder lernen durch Anstrengung. Die Kleinen sind stolz, wenn sie etwas selbst geschafft haben
Eurem Baby ist die Rassel aus der Hand gerutscht und jetzt müht es sich ab, sie zu erwischen? Nicht gleich einspringen, sondern zulassen, dass es sich ordentlich anstrengt, allein ans Ziel zu kommen
Eltern können am besten einschätzen, wann das Baby wirklich Hilfe braucht und wann es nur ein bisschen bequem ist. Gebt ihm die Chance, sich durch Erfolgserlebnisse stark zu fühlen
So schnell lernt euer Baby
Die Lernfähigkeit von Babys ist faszinierend. Nie wieder lernt der Mensch so viel in so kurzer Zeit. Durch Sinnesanregungen, durch Erfahrungen und Entdeckungen reift das junge Gehirn. Angetrieben von natürlicher Neugierde und dem Spaß an der Sache entwickeln schärfen Babys und Kleinkinder nicht nur ihre Sinne, sondern entwickeln auch ihre motorischen Fähigkeiten, erfahren elementare Naturgesetze, üben Konzentration und Aufmerksamkeit. Damit die Freude am Lernen erhalten bleibt, ist es wichtig, dass Förderung ohne Druck geschieht. Schon kleine Babys signalisieren durch das Abwenden des Gesichts klar und deutlich, wenn sie genug neue Eindrücke gesammelt haben. Respektiert solche Signale, denn Ruhepausen sind wichtig, um das Gelernte zu verarbeiten und zu festigen.
Euer Baby braucht Freiraum zum Spielen:
Auch wenn euer Kleines noch nicht selbst mobil ist, lasst ihm viel Bewegungsfreiheit. Es braucht euch, um seine Muskeln zu trainieren und Bewegungsabläufe zu üben
Setzt euer Kind deshalb nicht länger als nötig in einen Sitz oder eine Wippe
Auf einer weichen Decke auf dem Fußboden mit interessanten Dingen zum Anschauen und Greifen ist es besser aufgehoben und kann nach Herzenslust ausprobieren, was es mit Armen, Beinen und dem ganzen Körper anstellen kann
Mit einer Kiste Bausteine oder einer Kugelbahn zeigen kleine Baumeister, wie viel Fantasie, Kreativität und räumliches Vorstellungsvermögen in ihnen steckt. Wer zum Beispiel gerne puzzelt, leistet schon hochkomplexe Geistesarbeit: Sich im Kopf ein Bild von dem fehlenden Teil machen, sich erinnern, es erkennen – das alles fördert logisches und mathematisches Denken. Mit den Jahren werden die Spiele komplexer und euer Einfluss auf die Entwicklung sowie die Rechen- und Problemlösungsfähigkeiten nimmt zu. Solange Kinder spielen, lernen sie.
Spielen ist Allround-Training
Genauso wie Kinder durch Spielen ihr Gehirn entwickeln, trainieren sie ihren Körper. Mal rennen sie wild herum, mal untersuchen sie etwas vorsichtig mit ihren Fingern. Aber immer kräftigen sie dabei Herz, Kreislauf, Muskeln und Knochenbau. Wer auf einer Linie balanciert oder wild auf einem Trampolin hüpft, verbessert sein Gleichgewicht und seine Geschicklichkeit. Beim Kicken mit einem Fußball und anderen Ballspielen schulen sie ihre Auge-Hand-Koordination und die Wahrnehmung. Weil Kinder immer mit ihrem ganzen Körper spielen, lernen sie ihn besser kennen und beherrschen. Viel Bewegung beugt auch Übergewicht vor. Am besten spielen Kinder so oft wie möglich draußen, weil frische Luft außerdem ihr Immunsystem stärkt.
Beim Spielen erleben Kinder immer wieder unterschiedliche Gefühle: Mal sind sie glücklich und stolz, wenn sie gewinnen, mal traurig und wütend, wenn sie verlieren. Sie lernen dabei, mit diesen gegensätzlichen Emotionen umzugehen. Mit ihren Freunden bilden sie Empathie und Mitgefühl aus und lernen miteinander umzugehen. Und nicht zuletzt: Beim Spielen können sich Kinder ausprobieren und erleben so Selbstvertrauen und Selbstbestätigung. Wichtig dabei ist, dass kein Kind wie das andere spielt. Wenn die Spiele zum Kind und zum Alter passen, kann man sein Kind am besten fördern. Ein Tipp: Spiel mit! Eltern sind für ihre Kinder die besten und liebsten Spielkameraden! Wer zusammen schöne Momente teilt, hat eine innigere und tiefere Bindung.