Für die Fields-Medaille, eine der renommiertesten Auszeichnungen für Mathematiker, genügt es vielleicht nicht, als Kind viel und das Richtige gespielt zu haben. Um die mathematischen Anforderungen des Alltags zu bewältigen, dagegen schon. Prof. Dr. Andrea Peter-Koop vom Institut für Didaktik der Mathematik an der Universität Bielefeld erklärt, was Spielen mit Mathe lernen zu tun hat.
Spielerisch Mathe lernen: Alltags-Ideen & Lernspiele
Kinder, die puzzeln, mit Bausteinen bauen oder eine Eisenbahn herumsausen lassen, haben nicht nur jede Menge Spaß. Sie trainieren auch die wichtige gedankliche Bewegung im Raum und lernen so mit Spaß Mathe. Dazu gehört auch, dass Kinder Begriffe wie „vor“, „hinter“, „neben“ oder „unter“ für Raum-Lage-Beziehungen kennen. Ihnen fällt es sonst schwer, sich im „Zahlenraum“ zu orientieren.
Wenn die Sprösslinge eingeschult werden, zählen die allermeisten bis 20. Beim Treppensteigen oder Tischdecken kann das Zählen schon vor der Schule spielerisch geübt werden. Es hilft bei den ersten Rechenoperationen, die erst in der späteren Entwicklung des Kindes abstrakt und automatisiert im Kopf ablaufen.
Lange bevor in der ersten Klasse wirklich gerechnet wird, eignen sich Kinder beim Spielen eine grundsätzliche Vorstellung von der Welt der Zahlen an: Zum Beispiel, wenn sie beim Würfeln einmal vier und einmal zwei Felder vorwärtsrücken und der nächste Spieler mit einer „Sechs“ gleichauf zieht. All das regt dazu an, über Zahlen nachzudenken und sich eine grundsätzliche Vorstellung dieser mathematischen Welt zu erschließen.
Ideen um Mathe im Alltag zu lernen
Mathe steckt überall: In den Preisen im Versandkatalog, in den Hausnummern, in der Uhrzeit und im Muster, das die Kleinen bei einer Kette auffädeln oder mit Holzplättchen gestalten. Immer lohnt es sich, darüber zu sprechen.
Für solide Mathekenntnisse kommen Schüler später ums Üben nicht herum – je nach Begabung mehr oder weniger. „Zahlen zerlegen, Kopfrechnen, das sind zentrale Fähigkeiten, die Kinder für alle Rechenoperationen brauchen“, sagt Andrea Peter-Koop. Und das Einmaleins muss sitzen, damit sich die Schüler auf die weiteren Rechenschritte konzentrieren können. „Ein paar Minuten Training jeden Tag, ohne Ankündigung vielleicht im Auto oder vor dem Abendessen genügen meist“, meint die Professorin. „Wir müssen noch Mathe lernen“, wirke auf Kinder dagegen eher abschreckend. Und das muss Mathematik nicht sein!
Spielerisch Rechnen lernen mit unseren Spielen
1. Zählen ist der Anfang
Bei Abzählreimen, Klatsch- und Zählspielen wie HABA Zählspaß lernen die Kleinen die ersten Zahlen und ihre Reihenfolge kennen. Bei Familienspielen mit einem Zahlenwürfel gilt es, das Würfelbild zu erfassen und in Schritte auf dem Spielplan oder andere Aktionen umsetzen. Spannend für Kinder ist die Erfahrung, dass man nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts oder in kleinen Sprüngen zählen oder hüpfen kann.
2. Tisch decken – Wie viele Teller brauchen wir?
Wenn die Bonbons gerecht unter den Geschwistern verteilt werden oder etwas abgegeben werden soll, entwickeln Kinder ein erstes Verständnis von Rechenoperationen. Auch beim Tischdecken ist Nachdenken gefragt: “Papa ist heute nicht da, wie viele Teller brauchen wir dann?“. Und weil auch mal was runterfällt, wenn Kinder den Tisch decken, ist unser kunterbuntes Melamin-Geschirr superpraktisch, weil es besonders hochwertig und bruchfest ist!
3. Wippen und Wiegen
3 Kinder = 1 Papa? Wie gelingt es, die Spielplatzwippe in der Waage zu halten? Kinder staunen, dass es viele Möglichkeiten gibt, um die Wippe ins Schweben zu bringen. Zum Herumexperimentieren macht unsere HABA Balkenwaage mit zwei Schalen Spaß. Dann dürfen sogar Äpfel mit Birnen verglichen werden. Und wie kann es sein, dass ein dicker Bausch Watte weniger wiegt als eine kleine Aprikose?
4. Für Plattenleger und Musterdesigner
Legespiele mit geometrischen Formen beschäftigten Kinder für lange Zeit, so faszinierend sind die unterschiedlichen Motive, die mit Kreis, Dreieck, Quadrat und Rechteck gestaltet werden können. Schon Kindergartenkinder erfahren so, dass zum Beispiel zwei Dreiecke ein Rechteck darstellen können. Auch Symmetrien und Muster als mathematische Merkmale tauchen auf.
5. Sortieren – Nicht nur für Ordnungsfreaks
Die Spielzeugautos nach Farben aufstellen oder lieber nach Größe? Die eigene Kleidung wegräumen: Socken zu Socken, Shirts zu Shirts. Oder beim HABA Obstgarten-Spiel die Äpfel, Pflaumen, Birnen und Kirschen dem richtigen Baum zuordnen – beim Sortieren bilden und erkennen Kinder übergeordnete Kategorien – eine erste Form von Abstraktion.
6. Für Hochstapler und kleine Bauherren
Wenn die Baukunst mit Bausteinen von klein bis groß und anderen Materialien ins Dreidimensionale geht, entwickeln kleine Bauherren nicht nur ein erstes Verständnis von Statik, sondern schulen auch ihr Vorstellungsvermögen sowie ihre Kenntnisse von geometrischen Körpern. Auch wenn sie die Worte Quader, Zylinder, Pyramide oder Kegel noch nicht kennen, „begreifen“ Kinder, dass sie zum Beispiel aus zwei Quadern einen neuen, größeren Körper gestalten können oder dass die Grundflächen eines Kegels und eines Zylinders gleich sein können.