35. Schwangerschaftswoche: Entwicklung des Kindes, körperliche Veränderungen der Mutter & Arten von Wehen

Mit der 35. Schwangerschaftswoche startet ihr in die 2. Hälfte des 9. Schwangerschaftsmonats und endlich ist es soweit: ihr dürft in Elternzeit gehen. Euer Körper nutzt diese Zeit vor der Geburt, um Kraftreserven aufzutanken und sich auf die Geburt vorzubereiten. Vielleicht gönnt ihr euch noch einmal ein ausgiebiges Beauty- und Verwöhnprogramm bis es losgeht? Wie ihr und euer Baby euch in dieser Woche entwickelt, lest ihr im Folgenden.

Die Entwicklung eures Babys in der 35. Schwangerschaftswoche

Eigenes Immunsystem: Seit einigen Wochen wird euer Baby vermehrt mit Antikörpern aus dem Blut der Mutter versorgt. In der 35. SSW funktioniert sein Immunsystem nun selbstständig. Trotzdem ist die Abwehr relativ anfällig und auch nach der Geburt versorgt ihr euer Kind über die Muttermilch mit Antikörpern.

Kindspech: Euer Baby übt seinen Schluckreflex mit dem Fruchtwasser. Obwohl das Wasser alle zwei Stunden komplett ausgetauscht wird, schwimmen Haut- und Haarzellen sowie Käseschmiere in der Flüssigkeit, die der Fötus mit verschluckt. Sie sammeln sich im Darm eures Kindes als Kindspech oder Mekonium an. Diese zähe und fast schwarze Masse wird langsam immer mehr und kurz nach der Geburt von eurem Baby ausgeschieden.

Die Pupillen werden trainiert: Erst im Laufe des 1. Lebensjahres entfaltet sich die volle Sehkraft eures Babys. Jedoch reagieren die Pupillen in der 35. Schwangerschaftswoche schon besser auf Helligkeit. So ziehen sie sich je nach Lichtverhältnissen zusammen oder dehnen sich aus. In SSW 35 lernt euer Kind Objekte zu fokussieren und diese scharf zu stellen.

Energie für die ersten Tage: Euer Baby hat in den letzten Wochen ordentlich zugelegt. In der 35. Schwangerschaftswoche wiegt es ungefähr 2,5kg. Das liegt vor allem daran, dass die Fettpolster unter der Haut aufgefüllt wurden, um die Körpertemperatur zu regulieren. Außerdem braucht der Fötus die Polster als Energielieferant für die ersten Tage. Durch die Muttermilch wird er ausreichend versorgt, jedoch sind die Portionen in den ersten Tagen noch relativ klein – eben entsprechend des Magens eures Babys.

Was ist auf dem Ultraschallbild zu sehen?

Im Vergleich zur 34. Schwangerschaftswoche bringt euer Kind nun ganze 300 Gramm mehr auf die Waage. So hat es jetzt die 2,5 Kilogramm-Marke geknackt und ordentlich an Fettreserven dazugewonnen. Aktuell ist euer Baby rund 46 cm groß. Das entspricht in etwa der Größe einer Honigmelone. Konntet ihr vor wenigen Wochen noch intensiv die Bewegungen eures Kindes auf beim Ultraschall wahrnehmen, sind die Bewegungsabläufe jetzt deutlich schwächer. Der Platz in eurem Bauch wird immer geringer, sodass ihr die reduzierten Turnübungen eures Babys jetzt vermehrt durch die Bauchdecke spürt.

Körperliche Veränderungen – was passiert bei der Mutter in SSW 35?

Schwangerschaftswoche 35 SSW | Image 2

Schwangerschaftsbeschwerden bleiben auch in der 35. Schwangerschaftswoche nicht aus. Neben den üblichen Symptomen wie Kurzatmigkeit und Sodbrennen nimmt jetzt das Ziehen im Unterleib bei den meisten Frauen deutlich zu. Vorwehen gehören in der aktuellen SSW zu den üblichen Beschwerden. Im Folgenden erhaltet ihr einen Überblick über die verschiedenen körperlichen Veränderungen in SSW 35 sowie über die Arten von Wehen und wie ihr diese auseinanderhalten könnt.

Blasenschwäche: Blasenschwäche entsteht durch den zunehmenden Druck der Gebärmutter auf die Blase. Durch das Auftreten von Senkwehen wird die Gebärmutter und somit auch euer Kind mehr in das Becken gedrängt. Der Druck auf der Blase wird höher und das Volumen verkleinert sich. Jetzt müsst ihr häufiger auf die Toilette, weil sich eure Blase füllt.

Kreislaufbeschwerden: Der Druck der Gebärmutter auf die große Hohlvene, welche das Herz versorgt, kann die Arbeit dieser einschränken. Die Folge: Kurzzeitig werden weniger Sauerstoff und weniger Blut in den Organismus gepumpt und euer Kreislauf gerät ins Wanken.

Die unterschiedlichen Arten von Wehen

  • Braxton-Hicks-Kontraktionen: Diese Übungswehen kennt ihr bereits. Sie treten meist ab dem 2. Trimester auf und machen sich durch einen erhärteten Bauch bemerkbar. Das leichte Ziehen im Unterleib ist für viele Frauen mit denen von Regelkrämpfen zu vergleichen. Fallen die Schmerzen heftiger aus, klärt ihr diese am besten mit eurer Frauenärztin oder eurem Frauenarzt ab.

  • Senkwehen: Senkwehen bringen euer Baby in die richtige Position für die Geburt. Sie treten meist in unregelmäßigen Abständen auf – oftmals sogar unbemerkt.

  • Frühwehen: Diese Art von Wehen treten manchmal bereits vor der 35. Schwangerschaftswoche auf und sind ein Anzeichen für eine Frühgeburt. Vielen Frauen fällt es schwer, diese von Vorwehen zu unterscheiden. Treten bei euch in regelmäßigen Abständen Schmerzen auf oder leidet ihr häufiger unter blutigem oder wässrigem Ausfluss, wendet euch am besten an eure Hebamme oder eure Ärztin oder euren Arzt, um der Ursache auf den Grund zu gehen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

  • Eröffnungswehen: Wie der Name bereits verrät, leiten Eröffnungswehen die Geburt ein. Ihr erkennt sie daran, dass sie in regelmäßigen Intervallen auftreten. Anfangs sind es etwa alle 10 Minuten, später nur noch etwa alle eineinhalb Minuten. Zuletzt sind sie auch deutlich intensiver als die zuvor bekannten Vorwehen.

  • Presswehen: Auf die Eröffnungswehen folgen in der Regel Presswehen. Mithilfe der Presswehen schafft die Mutter es, das kleine Wunder aus dem Geburtskanal zu drücken.

  • Nachwehen: Die Nachwehen werden durch die Plazenta ausgestoßen und treten erst dann auf, wenn euer Baby bereits das Licht der Welt entdeckt hat. Meist dauern sie um die 10 bis 15 Minuten an. Die Schmerzen erscheinen deutlich schwächer.

Zur 36. Schwangerschaftswoche

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Mann tippt auf den Bauch von der schwangeren Frau vor Sonnenuntergang © kariochi - stock.adobe.com