Welche Kinderschuhgrößen sind in welchem Alter normal?
Das Wachstum eurer Kinder und deren Füßchen geht individuell voran. Genau aus dem Grund lässt sich die Frage, welche Kinderschuhgröße für welches Alter normal ist, nicht pauschal beantworten.
Das Alter sagt grundsätzlich nicht viel darüber aus, welche Größe für die kleinen Läuferinnen und Läufer geeignet ist, denn selbst die Schuhgrößen fallen nicht immer einheitlich aus – schon gar nicht die Größe verschiedener Körperteile.
Auch wenn in Maßtabellen oft eine ungefähre Altersangabe vorhanden ist, ist nicht gesagt, dass die Schuhgrößen euren Kindern auch tatsächlich passen. Schuhgrößentabellen solltet ihr daher immer nur hinzuziehen, wenn ihr die genaue Fußlänge eurer Sprösslinge gemessen habt und ermitteln wollt, wo ihr diese einordnen könnt.
Hier hilft es auch, Fachpersonal mit ins Boot zu holen und die ermittelten Werte gegenchecken zu lassen. So seid ihr beim Messen der passenden Schuhgröße eurer Kinder immer auf der sicheren Seite.
Messmethoden für Kinderfüße im Überblick
Ihr möchtet die Füße eurer Kinder messen, damit ihr Gewissheit über deren aktuelle Schuhgröße erlangt und wisst allerdings nicht, wo ihr da ansetzen sollt? Kein Problem, denn HABA hat euch die wesentlichen Tipps und die zuverlässigsten Messmethoden rausgesucht, die ihr ganz leicht selbst anwenden könnt.
„Ob das Schuhwerk passt, sehen wir daran, wenn zwei Finger zur Spitze fehlen!“ – So oder so ähnlich habt auch ihr bestimmt einmal von der Finger- oder konkreter der Daumenprobe gehört. Doch mittlerweile ist klar, dass dies nicht die verlässlichste Messmethode ist. Generell wird zwischen älteren und neueren Methoden unterschieden, was zunächst für eine unübersichtliche Ausgangssituation sorgt. Damit ihr auch den Überblick behaltet und wisst, von welchen Messmethoden ihr problemlos Gebrauch machen könnt, hat euch HABA hier eine kleine Zusammenfassung aufbereitet.
Messanleitung zum Download
Das WMS-Messgerät (gut)
Besonders in Fachgeschäften sind WMS-Messgeräte im Einsatz. WMS steht hierbei für Weiten-Maß-System. Kinderschuhe, die mit dem WMS-Aufkleber versehen sind, weisen hochwertige Qualität auf – vor allem in Sachen Passform. Die Messmethode gilt als die sicherste und zuverlässigste, da die Fußvermessung nicht nur die Berechnung der Schuhlänge, sondern auch die der Weitenangabe beinhaltet. Das heißt, mittels der Methode findet ihr heraus, wie schmal oder breit die Füße eurer Kinder sind, sodass ihr dementsprechend eure Schuhauswahl treffen könnt. Jedoch ist hier wichtig zu wissen, dass die Methode nicht für die eigenständige Anwendung gedacht ist und viel eher nur durch ausgebildetes Fachpersonal ausgeführt werden kann.
Fußmessschale & Innenschuhmessgerät (gut)
Als Alternative zum WMS-Messgerät ist eine Fußmessschale oder ein Innenschuhmessgerät zu verstehen. Hier ist zwar keine genaue Messung der Weite möglich, jedoch lässt sich dennoch die Schuhgröße zuverlässig bestimmen. Dazu messt ihr die Füße eurer Kinder im Stehen. Die Beine sollten dabei durchgestreckt sein und die Messchale eng an Ferse und Fußsohle anliegen. Bis zur Kinderschuhgröße 26 können hier verschiedene Größen abgelesen werden. Messt am besten auf beide Seiten, denn oft ist ein Fuß größer als der andere und der zählt dann für die finale Schuhgröße.
Daumenprobe (schlecht)
Der simple Daumendruck auf die obere Schuhspitze oder hinter der Ferse ist die wohl beliebteste Messmethode, aber auf keinen Fall die zuverlässigste. So kann zwar eine Fingerbreite Platz im Schuh festgestellt werden, die den zusätzlichen 12 bis 17 Millimetern entspricht und für den richtigen Kinderschuh sinnvoll ist – jedoch kann so weder die Passform noch die genaue Schuhgröße präzise definiert werden. Kinder neigen zudem dazu, ihre Zehen beim Daumendruck einzuziehen. Ob der Schuh schlussendlich gut oder schlecht sitzt, ist mit der Daumenprobe also kaum zu ermitteln. Folglich solltet ihr auf die Methode verzichten oder sie nur dann anwenden, wenn ihr den Freiraum in der Schuhspitze überprüfen wollt. Damit eure Kinder die Zehen nicht einziehen, drückt ihr sie beim Messen leicht mit der Hand nach unten.
Kinderfüße an Schuhsohle halten (schlecht)
Kinderfüße mit der äußeren Schuhsohle zu vergleichen, ist alles andere als zielführend. Denn die Außenmaße des Kinderschuhs sagen nichts über die wichtigen Innenmaße aus. Auch die Passform bezüglich der Fußbreite wird hier vollkommen außen vorgelassen, weshalb die Messmethode als eher unzuverlässig gilt. So können Turnschuhe, Halbschuhe und Co. zu eng sein, auch wenn der Spielraum draufgerechnet wurde.
Kinder fragen, ob es drückt (schlecht)
Da vor allem Kleinkinder und Babys ein noch nicht voll entwickeltes Nervensystem und dementsprechend kein aussagekräftiges Druckempfinden besitzen, ist es vollkommen zwecklos, sie danach zu fragen, ob die anprobierten Kinderschuhe auch wirklich gut sitzen. Die Füße passen sich der Schuhform an, sodass eure Sprösslinge glauben, dass die Turnschuhe, Halbschuhe und Co. komfortabel sitzen, auch wenn die Kinderschuhe an sich alles andere als ideal für sie sind. Je älter eure Kids sind, desto eher können sie euch eine Auskunft über den Tragekomfort geben, allerdings solltet ihr euch beim Messen nie ausschließlich darauf verlassen.
Herausnehmbare Einlegesohlen (gut)
Der Vergleich mit einer Einlegesohle ist bei Weitem empfehlenswerter als der mit der äußeren Schuhsole, denn hier geht es um den Innenraum der Kinderschuhe. Herausnehmbare Einlegesohlen ermöglichen es euch herauszufinden, wie viel Platz seitlich und nach vorne ist. Einfach die Sohle aus dem Schuh nehmen (das geht natürlich nur bei Schuhpaaren, die eine herausnehmbare Sohle bieten), die Füße eurer Kinder darauf platzieren und genau prüfen, inwiefern die ausgewählten Treter passend sind. Neben Einlegesohlen könnt ihr auch selbst eine Schablone anfertigen. Messt dazu die Fußlängen eurer Kids und orientiert euch an dem längeren Fuß. Zuzüglich 1,5 Zentimeter schneidet ihr diese aus Pappkarton aus, um sie zum Schuhkauf mitzunehmen. Beim Einlegen in den gewünschten Schuh darf diese weder rutschen noch Wölbungen aufweisen. So ermittelt ihr die perfekt sitzenden Schuhe. Aber bedenkt, dass ihr die Einlegesohle regelmäßig erneuert, denn das Wachstum von Kinderfüßen schläft nicht.
Kinderfüße ausmessen und Schuhgröße ermitteln: So geht’s!
Jetzt habt ihr einige praktische Tipps zum Messen der Füße eurer Kids erfahren. Zeit, das Ganze auch in die Tat umzusetzen. Unter Anleitung der nachfolgenden Messmethoden könnt ihr die Füße eurer Babys und Kleinkinder sowie der älteren Kids vollkommen bequem und schnell ausmessen. Probiert es aus und findet die Schuhgröße eurer Sprösslinge heraus.
Babyschuhgrößen ermitteln
Zarte Babyfüße können nur mit ausreichend Unterstützung durch euch Eltern gemessen werden. Denn auch wenn eure Babys gegebenenfalls selbst stehen können, handelt es sich meist doch um eine wackelige Angelegenheit, weshalb ihr sie stützen solltet.
Und so messt ihr die süßen Babyfüße:
Stellt euer Baby am besten barfuß auf ein weißes Blatt Papier.
Umrandet erst einen Fuß mit einem Stift. Am besten drückt ihr den leicht mit eurer Hand nach unten, sodass die Zehen und auch der Fuß gestreckt werden und aufrecht auf dem Papier aufliegen. Dasselbe wiederholt ihr dann mit dem anderen Fuß.
Jetzt messt ihr die Fußlänge, indem ihr ein Lineal oder Maßband von der aufgezeichneten Ferse bis zum großen Zeh auflegt.
Ist ein Babyfuß länger als der andere, orientiert ihr euch für die Schuhgröße an dem größeren Fuß.
Wichtig ist, dass ihr einen gewissen Spielraum für die Babyfüße mit einbezieht. Dafür rechnet ihr zur abgemessenen Fußlänge noch 1,2 bis 1,7 Zentimeter (das entspricht der Mindestzugabe von 12 Millimetern) hinzu.
Folgende Formel lässt sich dafür verwenden:
(Fußlänge in cm + 1,5) x 1,5 = Schuhgröße
Ein Beispiel: (9,7 cm + 1,5) x 1,5 = 16,8
Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es empfehlenswert, gelegentlich die Fußgröße eurer Babys durch geschultes Personal im jeweiligen Schuhgeschäft prüfen zu lassen.
Schuhgrößen für Kleinkinder und ältere Kinder ermitteln
Die Fußlänge, welche den Abstand vom Zeh bis zu Ferse darstellt, kann am besten mittels einer Schablone ausgemessen werden. Dazu könnt ihr unsere Vorlage zum Messen downloaden, ausschneiden und gegebenenfalls auf Pappe kleben, um sie dann direkt zu verwenden.
Schablone downloaden
Um die Füßchen eurer Kids auszumessen, geht ihr wie folgt vor:
Zuerst druckt ihr euch die Schablone im richtigen Maßstab aus.
Überprüft, ob ihr den realitätsgetreuen Maßstab ausgedruckt habt, indem ihr ein Maßband oder Lineal auf den Ausdruck auflegt.
Passt die Größe der Schablone, klebt ihr diese auf den Boden, damit sie euch nicht wegrutscht.
Jetzt kann es auch schon mit dem Messen losgehen. Stellt dazu einen Fuß nach dem anderen auf die ausgedruckte Schablone. Am besten tragen eure Kids Socken, da diese im Schuh ebenfalls Platz erfordern.
Platziert die Füße genau so, dass die Ferse an der unteren Markierung aufliegt. Um den besten Stand zu erwischen, sollte der andere Fuß genau parallel zum zuerst auszumessenden Fuß stehen. So ist auch das Gewicht gleichmäßig verteilt.
Streicht sanft über die Zehen, damit sie sich entspannen.
Jetzt braucht ihr nur noch die Fußlänge ablesen, indem ihr schaut, auf welcher Höhe sich die längsten Zehenspitzen befinden.
Damit der Schuh auch einige Monate genutzt werden kann, fügt ihr der abgemessenen Fußlänge noch 1,2 bis 1,7 Zentimeter (das entspricht der Mindestzugabe von 12 Millimetern) hinzu.
Folgende Formel könnt ihr euch dafür merken:
(Fußlänge in cm + 1,5) x 1,5 = Schuhgröße
Ein Beispiel: (14,1 cm + 1,2) x 1, 5 = 22,95 (Schuhgröße 23)
Mit der ermittelten Schuhgröße geht es nun auf Schuhsuche. Orientiert euch an einer Schuhgrößentabelle, aber prüft ebenfalls, ob die Schuhe auch wirklich richtig ausfallen. Denn je nach Hersteller ist eine Größe von 23 nicht immer genau eine 23.
Möchtet ihr die Schuhgröße erst in einem Schuhladen ermitteln, könnt ihr in der Regel ein dort ausliegendes Messgerät nutzen.
Hier geht ihr wie folgt vor:
Stellt euer Kind auf den Messchieber. Die Fersen müssen an der Begrenzung anliegen.
Jetzt nehmt ihr den Schieberegler und zieht diesen bis zum längsten Zeh.
Je nach Fuß können die Größen variieren. Orientiert euch immer am größeren Fuß eurer Kids.
Damit ihr die Schuhe möglichst lange nutzen könnt, gebt ihr noch 1,2 Zentimeter Spielraum hinzu.
Die dadurch ermittelte Kinderschuhgröße dient euch jetzt als Grundlage eurer Schuhsuche. Viel Erfolg!
Unser Tipp: Lasst die Schuhgröße dennoch regelmäßig von einer Person vom Fach gegenchecken. So geht ihr sicher, dass ihr alles richtig ausgemessen habt.
Darauf solltet ihr beim Kauf von Kinderschuhen achten
Habt ihr die Kinderschuhgröße eurer Sprösslinge ermittelt, steht dem Schuhkauf nichts mehr im Wege. Damit ihr auch wirklich die besten Kinderschuhe ergattert, ist es wichtig, verschiedene Kriterien im Hinterkopf zu haben, anhand derer ihr die Qualität von Halbschuhen, Sandalen, Winterschuhen und weiterem Schuhwerk prüfen könnt.
Grundsätzlich spielt das Material eine wichtige Rolle. Bestenfalls bestehen Kinderschuhe aus natürlichen Materialien.
So ist es gerade bei geschlossenem Schuhwerk von Vorteil, da sich natürliche Materialien an die zarten Kinderfüße anschmiegen und damit für einen angenehmen Tragekomfort sorgen. Sind Halbschuhe und Stiefel beispielsweise aus härterem Material, zwängt das Kinderfüße in eine unnatürliche Form, was sich wiederum schlecht auf die körperliche Gesundheit auswirkt.
Auch die Atmungsaktivität sollte beim Schuhkauf nicht außer Acht gelassen werden. Gut geeignet sind Schuhe, deren Fußbett aus Leder hergestellt wurde. So beugt ihr der Bildung von Schweiß vor. Naturmaterialien sind in der Regel besser als synthetische, da sie die Luftzirkulation innerhalb des Schuhinneren fördern.
Seid besonders vorsichtig bei Gummistiefeln. Hier gilt: Naturkautschuk ist besser als PVC (Polyvinylchlorid). Denn in Gummistiefeln aus PVC sind oftmals bedenkliche Schadstoffe enthalten und auch der Luftaustausch und somit die Atmungsaktivität sind sehr stark eingeschränkt.
Ansonsten gilt: Bezieht eure Kinder mit in die Entscheidung ein. Auch wenn sie mangels unausgereiftem Druckempfinden nicht viel zur passenden Kinderschuhgröße sagen können, dürfen sie zumindest ihre Meinung zum Design der Schuhe äußern.
Babyschuhe kaufen: Diese Tipps solltet ihr beachten
Sind eure Babys im Laufalter und möchten neben der eigenen Wohnung nun auch andere Umgebungen erkunden, ist es soweit: Ihr solltet die ersten Schuhe für eure Babys kaufen. Doch worauf kommt es beim Schuhkauf von Laufschuhen und Co. an? Wir helfen euch gerne dabei, das passende Paar zu finden und geben euch zur Orientierung einen Überblick zu den Qualitätskriterien.
Babyschuhe sollten aus einem weichen Obermaterial bestehen, das euren Kids genügend Bewegungsfreiheit verschafft.
Lauflernschuhe aus Baumwolle oder Leinen sind besonders im Sommer sehr beliebt, da sie sehr luftdurchlässig sind und somit das Schwitzen reduzieren.
Flexible und rutschfeste Sohlen sind erforderlich, da sie die natürliche Fußbewegung sowie die Entwicklung der Motorik fördern.
Die ersten Schuhe sollten in der Regel nur ein geringes Gewicht aufweisen, damit sie den Rücken und die Wirbelsäule schonen.
Schadstofffreie weiche und atmungsaktive Materialien sind ein Muss. So gilt Schuhwerk, das mit dem WMS-Siegel oder dem Öko-tex-Standard 100 ausgezeichnet ist, als besonders gut.
Untersucht regelmäßig die Babyfüße auf Druckstellen, Rötungen oder Blasen. Treten solche auf, sind die Schuhe auf jeden Fall ungeeignet.
Der Verschluss der Babyschuhe sollte kindersicher sein. Zieht einfache Verschlüsse wie Klett- oder Reißverschlüsse Schnürsenkeln vor, denn Letztere können leichter aufgehen und stellen demnach eine Verletzungsgefahr dar.