„Spiel ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung“
So schrieb es einst der Pädagoge Friedrich Fröbel Anfang des 19. Jahrhunderts. Das stimmt, heißt aber nicht, dass Eltern das freie Spiel ihres Kindes mit Ernst verfolgen sollen. Hinter jedem spielerischen Tun zwingend eine Entwicklungsförderung zu sehen, nimmt dem Spielen die Freiheit und Einzigartigkeit. Seien Sie stolz über jeden kleinen Schritt, jedes fröhliche Lächeln Ihres Babys. Vertrauen ist das schönste Geschenk, das Sie einem spielenden Kind machen können.
Gut zu wissen!
„Überfüttern“ Sie Ihr Kind nicht mit zu vielen Angeboten. Legen Sie nur ein oder zwei Spielsachen gleichzeitig auf seine Krabbeldecke, mit denen es sich in der nächsten Zeit konzentriert beschäftigen kann. Nach ein paar Tagen können Sie das Spielzeug tauschen. Spielen Sie gemeinsam, geben Sie Anregungen, aber lassen Sie Ihr Baby auch eine Weile unter Beobachtung alleine spielen. Schon die Kleinsten lieben es, in ihre eigene Welt versunken Neues auszuprobieren: Knabbern, drücken, drehen, rollen & schieben – jedes Kind hat dafür sein eigenes Tempo. Spielen heißt intensives Lernen und neue Perspektiven zu gewinnen. Behutsam und sinnlich.
Spielen macht Spaß. Spielen macht schlau.
Beim Spielen schaltet Ihr Kind alle Sinne auf Empfang – und geht mit Augen, Ohren, Händen und Mund auf große Forschungsreise. Jede liebevolle Anregung, jeder neue Eindruck formt ganz individuell die Persönlichkeit Ihres Kindes. Erleben Sie gemeinsam Tag für Tag die Faszination, etwas Neues und Einzigartiges zu entdecken. Spielen ist ein Lernprogramm erster Klasse, denn es gibt kein „falsch“, sondern nur ein „noch einmal“! Und wenn Ihr Baby ins Spiel vertieft ist, lassen Sie ihm Ruhe und Zeit dazu. Nichts sonst ist dann eine Ablenkung wert.
In den ersten Lebensmonaten stehen Greifen, Sehen, Hören – die Entwicklung der Sinne – hoch im Kurs. Babys lieben bunte Farben, Geräusche und Interessantes zum Fühlen – beim Spielzeug zum Beispiel Greiflinge in verschiedenen Materialien, Rasseln, Mobiles, Schmusetiere. Je kleiner die Kinder sind, desto mehr sind „Greifen“ und „Begreifen“, „Fassen“ und „Erfassen“ miteinander verknüpft. Im Kleinkindalter werden dann Dinge spannend, die sich bewegen lassen: Stoffbälle, Rutscherautos, Dreiräder. Handliche Bauklötze oder Malstifte, mit denen die Kleinen selbst „etwas erschaffen“ können, sind jetzt ebenfalls interessant.
Gut zu wissen!
Kinder lernen durch Anstrengung. Die Kleinen sind stolz, wenn sie etwas selbst geschafft haben. Ihrem Baby ist die Rassel aus der Hand gerutscht und jetzt müht es sich ab, sie zu erwischen? Nicht gleich einspringen, sondern zulassen, dass es sich ordentlich anstrengt, allein ans Ziel zu kommen. Eltern können am besten einschätzen, wann das Baby wirklich Hilfe braucht und wann es nur ein bisschen bequem ist. Geben Sie ihm die Chance, sich durch Erfolgserlebnisse stark zu fühlen.
So schnell lernt ihr Baby
Die Lernfähigkeit von Babys ist faszinierend. Nie wieder lernt der Mensch so viel in so kurzer Zeit. Durch Sinnesanregungen, durch Erfahrungen und Entdeckungen reift das junge Gehirn. Angetrieben von natürlicher Neugierde und dem Spaß an der Sache entwickeln schärfen Babys und Kleinkinder nicht nur ihre Sinne, sondern entwickeln auch ihre motorischen Fähigkeiten, erfahren elementare Naturgesetze, üben Konzentration und Aufmerksamkeit. Damit die Freude am Lernen erhalten bleibt, ist es wichtig, dass Förderung ohne Druck geschieht. Schon kleine Babys signalisieren durch das Abwenden des Gesichts klar und deutlich, wenn sie genug neue Eindrücke gesammelt haben. Respektieren Sie solche Signale, denn Ruhepausen sind wichtig, um das Gelernte zu verarbeiten und zu festigen.
Gut zu wissen!
Freiraum zum Spielen. Auch wenn Ihr Kleines noch nicht selbst mobil ist, lassen Sie ihm viel Bewegungsfreiheit. Es braucht sie, um seine Muskeln zu trainieren und Bewegungsabläufe zu üben. Setzen Sie es deshalb nicht länger als nötig in einen Sitz oder eine Wippe. Auf einer weichen Decke auf dem Fußboden mit interessanten Dingen zum Anschauen und Greifen ist es besser aufgehoben und kann nach Herzenslust ausprobieren, was es mit Armen, Beinen und dem ganzen Körper anstellen kann.