Kindergartenkosten variieren nach Land und nach Einrichtung
Die Kindergartengebühren unterscheiden sich nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern auch von Stadt zu Stadt und von Einrichtung zu Einrichtung. Ein paar grundsätzliche Fakten:
Der Norden zahlt mehr:
Im Süden Deutschlands sind die Kitagebühren deutlich geringer als im Norden. Im Schnitt zahlen Hamburger Eltern etwa doppelt so viel für einen Halbtagsplatz wie in Stuttgart oder München.
Private Kindergärten:
Private Kindergärten, z.B. Waldorfkindergärten oder Montessori-Kindergärten, sind in der Regel teurer als kommunale Einrichtungen.
Geschwisterbonus:
Bei Geschwisterkindern in einer Kita kostet der Kitaplatz für das zweite Kind häufig 25-30 % weniger - der sogenannte "Geschwisterbonus".
Vorschulkinder kostenfrei:
In vielen süd- und mitteldeutschen Städten und Gemeinden ist das letzte Kindergartenjahr sogar kostenfrei.
Keine Kitagebühren:
In einigen Städten wie Koblenz, Ludwigshafen und Trier sowie in ganz Rheinland-Pfalz zahlen Eltern überhaupt keine Kindergartengebühren.
Entlastung:
Geringverdiener und Empfänger von Arbeitslosengeld I und II können eine Übernahme bzw. eine Ermäßigung der Kitagebühren beim Jugendamt beantragen.
Kitakosten sind steuerlich absetzbar:
Beide Elternteile können gemeinsam bis zu zwei Drittel der jährlichen Betreuungskosten steuerlich geltend machen.
Wie setzen sich die Kitagebühren zusammen?
Warum ist die Schule kostenlos, die Kita aber nicht? Für viele Eltern ist es nur schwer zu verstehen, dass sie teilweise erhebliche Gebühren für die Kitabetreuung zahlen müssen und dass diese Kosten regional und einrichtungsabhängig stark variieren. Kindertagesstätten werden, genau wie Schulen, staatlich gefördert. Diese Förderung fällt allerdings je nach Bundesland und Kommune unterschiedlich hoch aus. Die Eltern zahlen also den Differenzbetrag für die laufenden Kosten der Kita. So kommt es zustande, dass in vielen eher wohlhabenden Regionen die Kitagebühren sehr gering sind, während in wirtschaftlich schlechter gestellten Städten die Eltern extra zur Kasse gebeten werden.
Im Allgemeinen setzen sich die Kitakosten aus Personalkosten, Sachkosten - etwa für Spielzeug, Verbrauchsartikel, Einrichtung - sowie aus Betriebskosten zusammen. Welchen Anteil an diesen Kosten die Eltern übernehmen, hängt dabei nicht nur von den jeweiligen Zuschüssen der Gemeinde ab, sondern meist auch vom Einkommen der Eltern. Auch die Anzahl der Kinder bzw. die Haushaltsgröße sowie die Betreuungszeiten in der Kita spielen eine Rolle für die Höhe der monatlichen Kosten. Auch die Trägerschaft der Kita ist entscheidend: Während bei Einrichtungen kommunaler oder gemeinnütziger Träger meist eine Einkommensstaffelung gilt, fordern private Träger häufig einen Festbetrag. Wenn Kindergärten in privater Trägerschaft ein besonderes pädagogisches Konzept haben, schlägt sich dies meist in höheren Kitagebühren nieder, weil die Erzieher eine spezielle Ausbildung absolvieren oder weil besondere Spiel- und Arbeitsgeräte angeschafft werden.
Welche weiteren Kosten für die Kita kommen auf mich zu?
Essensgeld:
Wenn euer Kind in der Kita zu Mittag isst, wird wahrscheinlich eine monatliche Pauschale zusätzlich zu den Kindergartengebühren berechnet. Die Kosten liegen je nach Kita zwischen 1,50 und 4 Euro pro Mittagessen, auch abhängig davon, ob das Essen selbst zubereitet oder angeliefert wird. In der Regel wird das Essensgeld monatlich bar direkt an die Kita gezahlt, da die Beträge nach Anzahl der Tage und/oder Fehltagen der Kinder schwanken.
Bekleidung:
Die meisten Eltern kaufen ihren Kindern einen Extrasatz Regenkleidung und ein zweites Paar Gummistiefel, die immer im Kindergarten bleiben. So wird nichts zu Hause oder in der Kita vergessen und nasse Sachen können bequem bis zum nächsten Tag in der Kita trocknen. Dennoch fallen für die zusätzliche Kleidung Kosten an, denn je nachdem, wie schnell euer Kind wächst, ist 1–2 Mal im Jahr ein Neukauf fällig.
Aktivitäten:
Für Ausflüge, Bastelaktionen oder andere Aktivitäten können zusätzliche Kosten anfallen, etwa für Bahnfahrten, Bastelmaterialien etc. Viele kommunale Kindergärten gründen einen Förderverein, um Rücklagen für solche Aktivitäten zu bilden. In anderen Einrichtungen tragen wiederum die Eltern die Kosten.
Sonstiges:
Ein guter Kontakt zwischen Eltern und Erziehern wird in den meisten Einrichtungen groß geschrieben. Häufig wird Geld gesammelt, um den Erziehern ein Geschenk zum Geburtstag oder zum Dienstjubiläum zu machen oder auch, um ein besonderes Spielzeug zu finanzieren.