Für viele Eltern halten die ersten Tage mit Baby große Überraschungen bereit. Die gesamte Schwangerschaft hindurch haben sie gewartet, sich gefreut und vielleicht einen Geburtsvorbereitungskurs und einen Babypflegekurs absolviert. Dann ist der kleine Mensch endlich da – und schreit. Und manchmal haben Mama und Papa einfach keine Ahnung, warum.
Mein Baby weint – was braucht es jetzt?
Etwas Zeit zum Kennenlernen
Sei unbesorgt: Fast alle Eltern brauchen eine Weile, um die Bedürfnisse ihres Babys zu verstehen. Ebenso wie fast alle Babys ihre Zeit brauchen, um sich an die neue große Welt um sie herum zu gewöhnen und etwas sicherer zu werden. Hin und wieder helfen auch die gängigen Tricks und Standards nicht – wie beispielsweise frische Windeln, Milch, Fliegergriff, singen und kuscheln. Dann heißt es Ruhe bewahren – und sich innerlich auf die nächste kleine Auszeit freuen. Wir haben für dich zusammengetragen, aus welchen Gründen Babys in den ersten Lebensmonaten weinen und wie du darauf reagieren kannst.
Weinen: die Kommunikation der ersten Monate
In den allermeisten Fällen hat es nichts mit „Weinen“ im eigentlichen Sinne zu tun, wenn sich dein Baby lauthals meldet. Es ist in seinen ersten Lebensmonaten schlichtweg die einzige Art der Kommunikation, die ihm zur Verfügung steht. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist dein wenige Wochen altes Baby nicht wütend oder traurig, sondern teilt dir über das Weinen mit, dass es Hunger hat, der Bauch drückt oder dass die Windel voll ist. Grundsätzlich solltest du auf das Weinen möglichst direkt reagieren – aber setze dir nicht zum Ziel, dass dein Baby möglichst wenig weint: Auch zufriedene Babys schreien, um sich mitzuteilen.
Vertraue auf dein Bauchgefühl
Wenn dein Baby schon einmal lauthals in der Öffentlichkeit, im Supermarkt oder im Bus geschrien hat, dann bist du wahrscheinlich bestens vertraut mit Ratschlägen aller Art. Von „Bestimmt hat es Hunger“ über „Das sind die Zähnchen, oder?“ bis hin zum Klassiker „Also, wir haben die Babys damals schreien lassen – das hat nicht geschadet.“ Gute Ratschläge von erfahrenen Eltern im richtigen Moment können eine große Hilfe sein. Grundsätzlich kannst du aber davon ausgehen, dass du alles richtig machst, wenn du 1.) genau auf die Signale deines Babys achtest und 2.) auf dein Bauchgefühl vertraust. Das ist gerade in den ersten Monaten nicht immer leicht, wenn Verunsicherung, Erschöpfung und gutgemeinte Tipps manchmal überhand nehmen. Aber du wirst dein Baby schnell besser kennenlernen – und auch die Gründe für sein Weinen.
Checkliste – die klassischen Gründe für Weinen
Hunger: In den ersten Wochen vielleicht auch alle 1 ½ bis 2 Stunden
Magendrücken oder Bauchweh: Einige Babys schlucken Luft beim Trinken oder trinken zu viel für ihren kleinen Magen
Dreimonatskoliken: Anhaltendes Weinen, vor allem in den Abendstunden, wahrscheinlich mit Bauchweh als Ursache
Windel voll: Nicht alle Babys empfinden die volle Windel als störend, aber die zarte Haut reagiert schnell gereizt und wird wund
Windel/Kleidung zu eng: Manchmal drückt die Windel am Bauch oder der Body schneidet am Bein ein – das ist unangenehm für dein Baby
Müdigkeit: Viele neue Eindrücke, Stimmen und Geräusche erschöpfen das Baby schnell
Nähe: Jedes Baby braucht Zuneigung und Körperkontakt: Ein „zu viel“ gibt es in den ersten Lebensmonaten nicht
Zu warm/zu kalt: Kalte Hände oder ein feuchter Haaransatz sind keine zuverlässigen Anzeichen – im Nacken deines Babys kannst du seine Körpertemperatur am besten prüfen
Schmerzen/Unwohlsein: Wenn dein Baby sich nicht beruhigen lässt und du das Gefühl hast, dass es krank ist oder Schmerzen hat, solltest du den Kinderarzt aufsuchen
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Bildnachweise
Baby weint auf Mamas Arm © Екатерина Лагунова - stock.adobe.com
Baby weint an Mamas Brust © Larisa - stock.adobe.com