Konzentrationsschwäche oder Konzentrationsstörung?
Jedem fällt es mal schwer sich zu konzentrieren, da geht es Kindern nicht anders als Erwachsenen und nicht immer ist eine schwache Konzentration auch immer eine Konzentrationsstörung. Letzteres liegt zum Beispiel vor, wenn euer Kind über einen längeren Zeitraum Probleme hat, sich in unterschiedlichen Situationen zu konzentrieren. Eine Konzentrationsschwäche hingegen liegt vor, wenn euer Kind bei einer bestimmten Tätigkeit oder nur zu bestimmten Anlässen Probleme mit der Aufmerksamkeit hat.
Um herauszufinden, wo die Schwächen eures Kindes liegen, solltet ihr abwarten und beobachten: Kann es zum Beispiel beim Essen und Spielen ruhig sitzen und sich für eine angemessene Zeit mit seinem Spielzeug beschäftigen und rutscht nicht unruhig auf seinem Stuhl herum, dann solltet ihr euch keine Sorgen über eine Konzentrationsstörung machen. Hier können unterschiedliche Ursachen, wie zu schwere Aufgaben oder eine unruhige Umgebung der Auslöser sein.
Die Anzeichen einer Konzentrationsschwäche sind bei jedem Kind unterschiedlich und lassen sich nicht immer sofort zuordnen. Aus diesem Grund solltet ihr mit einem Arzt abklären, ob und inwieweit diese jedoch wirklich aus einer Konzentrationsstörung resultieren.
Zu möglichen Symptomen zählen z. B.:
Vergesslichkeit
Motivationsprobleme
Verwirrung
Ausdauerdefizite
Wo liegen die Ursachen von Konzentrationsstörungen?
Ablenkung:
Prasseln zu viele Reize auf einmal auf das Gehirn ein, ist es schnell überfordert. Besonders Kinder müssen erst lernen, sich auf etwas Bestimmtes zu konzentrieren und andere Reize auszublenden. Ein laufender Fernseher oder spielende Geschwister im Hintergrund werden dann schnell zu viel bei den Hausaufgaben. Aber auch ein immer wechselnder Arbeitsplatz bringt das Gehirn eures Kindes durcheinander.
Gefühle:
Zwischen Sportkurs, Freunden und der Schule kommt die Zeit zum Entspannen oft viel zu kurz. Genau diese Zeiten sind aber wichtig, damit euer Kind sich ordnen kann. Nicht nur der Körper entspannt in dieser Zeit, sondern auch der Kopf und das Gemüt. Gefühle und Gedanken, die euer Kind beschäftigen und nicht verarbeitet werden, führen dazu, dass es sich schlechter konzentrieren kann.
Körperliche Ursachen:
Der Körper eures Kindes ist voll auf Wachstum eingestellt. Da kann es vorkommen, dass die Hormone mal durcheinander geraten. Dies kann sich auch auf die Konzentration auswirken. Außerdem braucht euer Kind einen körperlichen Ausgleich zum Stillsitzen. Da muss es zwischendurch auch mal ordentlich toben, um sich später konzentrieren zu können. Zusätzlich hat die Muskelstärke eures Kindes einen Einfluss auf die Konzentration. Wenn euer Kind zu viel Kraft aufwenden muss, um aufrecht zu sitzen, bleibt nicht so viel Kraft, um sich zu konzentrieren.
Was hilft meinem Kind bei Konzentrationsstörungen?
Arbeitsplatz und -zeit
Kinder brauchen feste Abläufe, um sich daran orientieren zu können. Das gibt ihnen Sicherheit und Ruhe. Sorgt aus diesem Grund dafür, dass euer Kind immer am gleichen Ort und möglichst auch zur gleichen Zeit lernt. Ihr könnt gemeinsam ausprobieren, wann die beste Lernzeit für das Kind ist. Manche können sich direkt nach der Schule am besten konzentrieren, andere brauchen erst Pause und Ablenkung.
Unterstützen
Besonders jüngere Kinder haben oft Probleme, sich einen Überblick über viele Details zu verschaffen und verlieren sich dann schnell darin. Greift eurem Kind unter die Arme und stellt gemeinsam einen Plan auf, was wann erledigt werden muss.
Konzentration üben
Es gibt Bücher oder auch Lernprogramme für den Computer, mit denen euer Kind seine Konzentrationsfähigkeit trainieren und spielerisch lernen kann, sich auf eine Sache zu fokussieren.
Pausen
Erholung zwischen den Arbeitsphasen ist wichtig, damit sich euer Kind danach wieder konzentrieren kann. Dabei ist es besonders hilfreich, wenn euer Kind zwischendurch mal an die frische Luft geht und tief durchatmet. Der Sauerstoff bringt im wahrsten Sinne frischen Wind ins Gehirn und hilft der Konzentration.