Wie kann ich mein Kind beim Farben lernen unterstützen?
Eltern möchten ihre Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen. Das ist gut so und völlig richtig. Macht euch jedoch bewusst, dass ihr die Entwicklung eures Kindes nicht beschleunigen könnt – ihr könnt es eurem Kind aber leichter machen. Dabei solltet ihr den individuellen Entwicklungsstand eures Kindes berücksichtigen: Ist euer Kind sprachlich schon so weit, dass es auch Farben benennen kann oder umfasst sein Wortschatz bisher eher nur Wörter wie „Mama“ und „Auto“? Dann bleibt gelassen und wartet einfach ein paar Wochen oder Monate.
Für das Erlernen von Farben gibt es kein festes Alter: Manche Kinder benennen schon mit zwei Jahren erste Farben, andere Kinder verwechseln auch im Alter von fünf Jahren noch Farben. Wenn ihr ein ungutes Gefühl habt und nicht wisst, ob euer Kind Farben richtig erkennen kann, könnt ihr immer euren Kinderarzt ansprechen. Er kann die individuelle Entwicklung eures Kindes mit Blick auf das Farbenlernen am besten in einer Untersuchung einschätzen.
Mein Baby liebt Rot
Eine Vorliebe für bestimmte Farben lässt sich bei vielen Babys erkennen: Sie greifen am liebsten immer zum roten Bauklotz, die rote Handtasche weckt ganz besonders ihr Interesse. Achtet aber darauf, nicht nur Spielsachen in Babys Lieblingsfarbe zu besorgen: Nur so können sie die Farbvielfalt in eurer Umgebung kennenlernen und schließlich auch Farbnuancen unterscheiden.
Farben in den Alltag integrieren
Farben begegnen uns im Alltag ununterbrochen. Benennt diese immer wieder – so werden sie für euer Kind immer vertrauter. „Heute ziehe ich dir die roten Socken und das blaue T-Shirt an“, „Deine gelbe Trinkflasche ist leer, die müssen wir noch auffüllen“ – so kehren Farben immer wieder. Und euer Kind kann sich die Farbbezeichnungen besser merken.
Spiele, die Kinder zum Farben lernen anregen
Kinder lernen am besten, wenn sie Spaß haben. Es ist wichtig, dass Kinder Kinder sein dürfen – auswendig lernen kommt noch früh genug! Mit einem lustigen Spiel, in dem es um Farben geht, könnt ihr gemeinsam mit eurem Kind eine Menge Spaß haben – und euer Kind lernt ganz nebenbei die Farben kennen. Je nach Alter eures Kindes können die Spiele ganz unterschiedlich ausfallen.
Hier findet ihr einige Beispiele, mit denen euer Kind spielerisch Farben lernen kann:
Mit Bauklötzen Farben lernen
Für viele Kinder gehört das Spielen mit Bauklötzen in einer bestimmten Entwicklungsphase zu den liebsten Beschäftigungen. Beim Sortieren, Setzen und Anordnen der Bauklötze können sie aber nicht nur ihre motorischen Fähigkeiten schulen. Die farbigen Bauklötze eignen sich auch perfekt dazu, um Kindern Farben beizubringen. Ihr könnt euren Kindern zum Beispiel beim Spielen mit Bauklötzen kleine Aufgaben geben.
Lasst sie etwa erst einmal alle Bauklötze in der gleichen Farbe auf kleinen Häufchen sammeln. Oder sie errichten kleine Bauten mit zwei bis drei unterschiedlichen Farben, die ihr ihnen sagt. Wenn unterschiedlich alte Geschwister miteinander spielen, können auch die Älteren den Jüngeren die Farben ansagen und so das spielerische Lernen fördern.
Ich sehe was, was du nicht siehst!
Ein Spiel, das allen Kindern große Freude bereitet und ohne Spielzeug immer und überall gespielt werden kann, ist Ich sehe was, was du nicht siehst. Ihr sucht einen Gegenstand im Raum, den jeder gut sehen kann und sagt den Satz „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist gelb.“ Die Spieler schauen sich nach den Farben im Raum um und raten daraufhin, welcher Gegenstand im Raum gemeint ist. Wenn ihr nur zu zweit spielt, wechselt ihr euch ab. Bei mehreren Spielern ist derjenige als nächstes dran, der die Farbe entdeckt und den richtigen Gegenstand erraten hat.
Kreativ werden mit Fingerfarben
Mit Fingerfarben können sich Kinder so richtig austoben. Beim Spiel mit Fingerfarben lassen sie ihrer Kreativität freien Lauf und gleichzeitig können sie herausfinden, mit welchen Farben sie da eigentlich spielen. Sorgt für genügend Platz und Papier und lasst euren Kindern alle Freiheit, die sie beim Entdecken der Farben brauchen. Besonders schön ist es, dass sie beim Rumprobieren mit den Farben auch schnell merken, dass sich beim Mischen ganz andere Farbtöne ergeben und sie selbst kontrollieren können, ob sie nun mit Rot, Grün, Orange oder Hellblau spielen möchten.