Jetzt ist der 6. Schwangerschaftsmonat schon fast vorbei: In der 24. Schwangerschaftswoche ist euer Baby weiterhin mit seiner Entwicklung beschäftigt. Aktuell wächst es zwar langsamer als in den vorangegangenen Wochen, dafür steckt es deutlich mehr Energie in die Gewichtszunahme: An den Armen und Beinen setzt bereits der erste Babyspeck an. Der Fötus wird durch sein aktives Training nun immer stärker und zeigt euch dies auch. Wahrscheinlich spürt ihr ihn dadurch immer intensiver. Welche konkreten Entwicklungsfortschritte euer Baby in SSW 24 hinlegt und wie sich das in den körperlichen Veränderungen der Mutter deutlich macht, erklären wir euch auf dieser Seite.
24. Schwangerschaftswoche: Entwicklung des Fötus, körperliche Veränderungen der Mutter & wichtige Untersuchungen
Die Entwicklung eures Babys in der 24.Schwangerschaftswoche
Stetiger Bewegungsdrang: Die Knochen eures Kindes sind der 24. Schwangerschaftswoche so stark, dass es sich im Bauch aufrichten und „sitzen“ kann. Alle Bewegungen übt der Fötus jetzt intensiver aus als je zuvor. Seinen stetigen Bewegungsdrang lebt es vollends aus.
Eigener Schlaf-Wach-Rhythmus entwickelt sich: In den letzten Wochen hat euer Baby schon gelernt, hell und dunkel zu unterscheiden. So langsam entwickelt es auch seinen eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus. Insgesamt schläft der Fötus in SSW 24 zwischen 16 und 20 Stunden. Zwischenzeitlich wird er immer wieder wach und tobt sich aus. Der Schaf-Wach-Rhythmus stimmt aber nicht zwangsläufig mit dem der Mutter überein und das merkt ihr vielleicht auch: So ist euer Kind vermutlich gerne dann aktiv, wenn ihr schlafen möchtet.
Geschmäcker differenzieren: In der 24. Schwangerschaftswoche sind die Geschmacksknospen des Fötus vollständig entwickelt. Jetzt werden sie „auf Empfang“ gestellt. Das bedeutet konkret: Euer Baby kann Aromen fortan differenziert unterscheiden und über das Fruchtwasser schmecken, was ihr gegessen habt.
Die Lunge wächst weiter: Von den inneren Organen entwickelt sich die Lunge als letztes. In der 24. SSW formt der zarte Körper des Fötus die Lunge weiter aus. Auch nach der Geburt eures Babys reift die Lunge noch heran – solange, bis sie ihre volle Kraft entfalten kann.
Die Hautschichten sind gebildet: Die Haut des Fötus ist immer noch zart. In SSW 24 führt aber die Verhornung der Schichten langsam dazu, dass sie immer widerstandsfähiger und wasserabweisend wird. Damit wappnet sich euer Baby jetzt schon für die Welt außerhalb der schützenden Gebärmutter.
Das Auge ist fertig entwickelt: Obwohl sie immer noch geschlossen sind, könnte euer Baby seine Augen theoretisch jetzt schon nutzen. Die Farbe der Iris ändert sich aber noch. Erst im Laufe des 1. Lebensjahres entwickelt sich aus den anfangs meist strahlend blauen Augen die zukünftige Augenfarbe.
Was ist auf dem Ultraschallbild zu sehen?
In der 24. Schwangerschaftswoche ist der Fötus um die 30 cm groß und bringt rund 550 Gramm auf die Waage. Die Größe entspricht in etwa der eines Blumenkohls. Mittlerweile gleicht euer Baby immer mehr einem richtigen Mini-Menschen. Die Haut erscheint noch recht runzlig, da ihm noch eine Fettschicht unter der Haut fehlt. Arme und Beine sowie die Gesichtszüge eures Kindes erkennt ihr in der aktuellen SSW deutlich. Vielleicht seht ihr sogar, wie es gerade an seinem Finger nuckelt oder wie es seinen Brustkorb durch einen Schluckauf ruckartig auf und ab bewegt.
Körperliche Veränderungen – was passiert bei der Mutter in SSW 24?
Das Wachstum eures Babys führt Veränderungen an eurem Körper herbei: Mittlerweile hat die Gebärmutter die Bauchnabelhöhe erreicht, Organe machen Platz für den wachsenden Fötus und das Ganze erzielt eine Gewichtszunahme. Euer Bauchumfang wächst stetig und auch die ein oder anderen Schwangerschaftsbeschwerden bzw. körperlichen Beeinträchtigungen machen sich bemerkbar. Erfahrt hier, welche körperlichen Veränderungen und Symptome in der 24. Schwangerschaftswoche auftreten können.
Mutterbänder werden stärker belastet: Die Gebärmutter wird mit dem wachsenden Baby immer schwerer. Die Belastung übt sich auch verstärkt auf die Mutterbänder aus, welche sich links und rechts im Bauchraum halten. Manche Frauen spüren in SSW 24 deshalb immer öfter ein unangenehmes Ziehen im Bauch. Vielen hilft es, sich mehr zu entspannen, die Beine hoch- oder sich hinzulegen.
Fester Bauch: In der 24. Schwangerschaftswoche führen Verstopfung oder Blähungen dazu, dass sich euer Bauch öfter sehr fest anfühlt und empfindlich auf Druck reagiert. Ausreichend Flüssigkeit und leichtes Spazierengehen können helfen, die Verdauung wieder in Schwung zu bringen und euren Bauch weicher werden zu lassen. Zudem ist es wichtig, dass ihr auf eure Ernährung in der Schwangerschaft achtgebt. Verzichtet am besten auf Lebensmittel wie Kohl und Bohnen sowie säurehaltige Getränke, um einen festen Bauch zu vermeiden.
Dehnungsstreifen: Mit zunehmendem Bauchumfang haben viele Frauen mit Dehnungsstreifen an Bauch und Brüsten zu kämpfen. Diese sind jedoch unbedenklich und hauptsächlich ein Zeichen dafür, dass euer Kind wächst und gedeiht. Um die Streifen vorzubeugen, sind feuchtigkeitsspendende Cremes für eure Haut ideal.
24. Schwangerschaftswoche: Diese Untersuchungen sind jetzt wichtig
Eure Frauenärztin oder euer Frauenarzt macht euch in der 24. Schwangerschaftswoche und erneut in der 27. Schwangerschaftswoche darauf aufmerksam, euch auf die Rhesus-Unverträglichkeit sowie die Schwangerschaftsdiabetes testen zu lassen. Im Folgenden führen wir euch auf, was es mit den Untersuchungen auf sich hat.
Schwangerschaftsdiabetes
Schwangerschaftsdiabetes gehört im letzten Drittel mit zu den häufigsten Komplikationen während einer Schwangerschaft. Wird die Diabetes rechtzeitig erkannt, können die Risiken für Mutter und Kind relativ gering gehalten werden. Deshalb wird eure Ärztin oder euer Arzt mit euch in den nächsten Wochen einen Test auf Schwangerschaftsdiabetes durchführen.
Was ist Schwangerschaftsdiabetes?
Durch die Schwangerschaftshormone verlangsamt sich der Stoffwechsel und auch Zucker wird im Blut nicht mehr so schnell abgebaut, da der Körper nicht mehr genügend Insulin produziert. Folglich erhöht sich der Blutzuckerspiegel der Mutter. Ist der Spiegel ungewöhnlich hoch, liegt eine Schwangerschaftsdiabetes vor. Nach der Entbindung steigt die Produktion meist wieder von selbst an und der Zuckerabbau normalisiert sich.
Welches Risiko besteht?
Erkennt eure Ärztin oder euer Arzt die Schwangerschaftsdiabetes rechtzeitig, lässt sich diese meist ganz einfach vorbeugen. Bleibt sie unentdeckt, kann dies zu Entwicklungsstörungen beim ungeborenen Baby führen. Es wächst ggf. zu schnell und ist zu schwer für eine natürliche Geburt. Auch die inneren Organe wachsen schnell, ohne dabei zu reifen. Dadurch kann das Neugeborene unter Atemnot oder Gelbsucht leiden. Für die Mutter erhöht sich das Risiko einer Harnwegsinfektion oder Präeklampsie, eine erhöhte Eiweißausscheidung im Urin.
Wie wird getestet?
Eure Ärztin oder euer Arzt bittet sie, ein Glas mit aufgelöstem Traubenzucker zu trinken. Nach einiger Zeit misst sie oder er euren Blutzuckerspiegel. Hat euer Körper genügend Zucker abgebaut, besteht kein Verdacht auf Schwangerschaftsdiabetes. Ist der Wert zu hoch, wird ein zweiter Zuckertest durchgeführt, in dem euch im nüchternen Zustand und nach Einnahme der Zuckerlösung noch einmal Blut abgenommen und dieses getestet wird.
Was kann ich tun?
Nach der Diagnose berät euch eure Ärztin oder euer Arzt, wie ihr eure Nahrungsaufnahme umstellen könnt. Meist reichen eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung aus, um die Schwangerschaftsdiabetes zu behandeln. Bleibt der Blutzuckerspiegel danach immer noch erhöht, verabreicht euch eure Ärztin oder euer Arzt zusätzliches Insulin.
Test auf Rhesus-Unverträglichkeit
Vermutlich wurde euer Rhesusfaktor und der eures Kindes bereits bei der 1. Ultraschalluntersuchung getestet. Zwischen der 24. und 27. SSW führt eure Ärztin oder euer Arzt diesen Test noch einmal mit euch durch.
Was ist der Rhesusfaktor?
Der Rhesusfaktor ist ein Protein auf den roten Blutkörperchen. Etwa 15 Prozent der Menschen haben keinen Rhesusfaktor, weshalb sie als Rhesus negativ(Rh-negativ) gelten. Seid ihr Rh-negativ, stellt dies erstmal kein Problem dar. Das ändert sich jedoch je nach Ergebnis von eurem Baby.
Die Problematik & was ihr dagegen tun könnt
Normalerweise haben Mutter und Kind zwei voneinander getrennte Blutkreisläufe. Diese kommen aber z. B. bei der Geburt oder Mikroblutungen in der Plazenta miteinander in Kontakt. Ist die Mutter Rhesus-negativ, das Blut des Fötus aber Rhesus-positiv, entwickelt die Mutter Antikörper. In der 1. Schwangerschaft ist dies noch nicht schlimm, da die Zahl der Antikörper normalerweise relativ gering bleibt. Wird bei diesem Test eine Unverträglichkeit festgestellt, gibt es die Möglichkeit, in nachfolgenden Schwangerschaften vorbeugend behandelt zu werden. In der 2. Schwangerschaft mit demselben Szenario kann es jedoch für das Ungeborene lebensgefährlich sein. Die ärztliche Betreuung ist dann unabdingbar.
Tipps zur 24. Schwangerschaftswoche
Autofahren mit Babybauch: Das Autofahren mit gewachsenem Bauch gestaltet sich immer schwieriger. Umso wichtiger ist es, dass ihr euch vernünftig anschnallt. Legt dazu den Beckengurt straff zwischen Oberschenkel und Bauch. Achtet zudem darauf, die Rückenlehne gerade einzustellen. Es gibt auch spezielle Anschnallgurte für Schwangere. Auf diese könnt ihr zurückgreifen, wenn euch das Anschnallen mit dem normalen Gurt als zu unbequem oder gar schmerzvoll erscheint.
Austausch zu Erziehungsmethoden: Mit voranschreitender Schwangerschaft machen sich viele Eltern in der 24. Schwangerschaftswoche darüber Gedanken, wie sie die Erziehung des Kindes angehen möchten. Fühlt in euch hinein, tauscht euch mit eurer Partnerin oder eurem Partner sowie mit eurer Hebamme und euren engsten Vertrauten aus und besprecht, wie ihr euer Baby großziehen möchtet. Vielleicht räumt ihr so erste Sorgen direkt aus dem Weg und bekräftigt euch gegenseitig, dass ihr euch nicht von äußeren Einflüssen lenken lassen braucht. Nur ihr entscheidet, was für euch und euer Kind sinnvoll und richtig ist.
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