Wie lange dauert die Krippeneingewöhnung?
Die Eingewöhnungszeit in der Krippe ist davon abhängig, wie schnell sich eure Kinder mit den neuen Umständen arrangieren. Während manche Babys und Kleinkinder keine Schwierigkeiten damit haben, sich an eine neue Bezugsperson zu binden, fällt es anderen schwerer und sie brauchen mehr Zeit.
Je nach Alter und Entwicklungsstand eurer Kleinen legt die Einrichtung üblicherweise einen Zeitraum von zwei bis sechs Wochen fest. Am besten ihr haltet euch diese Zeit frei und plant nicht viele weitere Aktivitäten und Veränderungen ein. So vermeidet ihr eine Reizüberflutung eurer Kinder und stresst sie nicht mehr als nötig. Außerdem ist es empfehlenswert, die Eingewöhnungszeit nicht direkt vor euren Wiedereinstieg in den Beruf zu legen. Die neue Situation verlangt einiges von euch ab, also probiert sie so entspannt wie möglich zu gestalten.
Die Eingewöhnung gilt als erfolgreich und abgeschlossen, sobald eure Kinder ihre Erzieherinnen und Erzieher als ihre (vorübergehenden) Bezugspersonen akzeptiert und eine vertrauensvolle Bindung zu ihnen aufgebaut haben. Sie lassen sich beispielsweise von ihnen trösten, schlafen legen oder füttern.
Probleme bei der Eingewöhnung: Tipps gegen Tränen
Es ist ganz normal, dass bei der Eingewöhnung in der Krippe hin und wieder die Tränen kullern. Die meisten Kinder lassen sich leicht beruhigen und ablenken. Schon bald ist der Abschied von den Eltern vergessen und die Zeit bis zum Wiedersehen vergeht wie im Flug. Doch was ist, wenn sie sich nicht beruhigen lassen und bei jedem Trennungsversuch das gleiche Spiel abläuft?
Im Krippenalter steckt dahinter in den allermeisten Fällen das Phänomen des Fremdelns. Zwischen dem vierten und achten Lebensmonat, manchmal auch später, beginnen viele Kinder damit, unbekannten Personen mit Abneigung, Angst sowie starkem Misstrauen zu begegnen – auch wenn das vorher kein typisches Verhalten war. Das hängt damit zusammen, dass die Kleinen in ihrer Entwicklung so weit fortgeschritten sind, dass sie Vertraute und Fremde visuell unterscheiden können.
Wenn der Krippenstart in dieser Phase liegt, wird die Eingewöhnung zur wahren Herausforderung, die Eltern und Kindern viel Geduld abverlangt. Hier kann es helfen, wenn die Schnupperstunden deutlich länger ausfallen als gewöhnlich und die Trennungen in kleinsten Schritten eingeführt werden. Die gute Nachricht: Kinder wachsen schnell aus dem Fremdeln heraus und von der einen auf die andere Woche sieht die Welt schon wieder viel besser aus. Falls ihr die Möglichkeit habt, zeitlich etwas flexibler zu sein, lohnt es sich eine Pause einzulegen und die Eingewöhnung zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen.
Manchmal liegt die Ursache für die Probleme bei der Eingewöhnung jedoch woanders. Schüchternen Kindern fällt es oftmals schwer, sich an die vielen Personen im Umfeld zu gewöhnen und die Reizüberflutung sorgt für Tränenausbrüche und Angst. Schließlich haben sie nicht nur ihre Erzieherin bzw. ihren Erzieher als fremde Person in ihrer Nähe, sondern auch andere Kinder und zum Teil auch andere Elternteile.
Auch Hochsensibilität kann eine Ursache für eine schwierige Krippeneingewöhnung sein. Sucht am besten regelmäßig das Gespräch mit den Fachkräften in eurer Kinderkrippe. Die jahrelange Erfahrung der Erzieherinnen und Erzieher hilft euch, die Situation besser einschätzen zu können. Sie teilen euch mit, wie die nächsten Schritte aussehen werden und was ihr als Eltern unternehmen könnt, um eure Kinder bestmöglich zu unterstützen.
Zu guter Letzt: Habt Vertrauen in euch und eure Kinder und gebt ihnen ausreichend Zeit, die Veränderungen zu verarbeiten. Gebt Acht auf eure persönliche Einstellung und Stimmung. Denn: Fühlt ihr euch unsicher und verängstigt, überträgt sich das auf eure kleinen Schätze.
Wann sollte eine Krippeneingewöhnung abgebrochen werden?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn das ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Häufig spielen zusätzlich zum Verhalten des Kindes auch äußere Umstände eine Rolle. Bevor ihr euch dazu entscheidet, die Krippeneingewöhnung nicht nur zu pausieren, sondern ganz abzubrechen, ist es wichtig, ausführliche Rücksprache mit den Erzieherinnen und Erziehern zu halten. Stimmen sie zu, ist vielleicht eine alternative Kinderbetreuung eine Möglichkeit für euch. So sind zum Beispiel viele Kinder, die sich in einer Kinderkrippe nicht wohlfühlen, viel glücklicher in der persönlichen Betreuung einer Tagesmutter oder eines Au Pairs. Als Mutter und Vater wisst ihr letztendlich, was das Beste ist für euer Kind – vertraut gerne auf euer Bauchgefühl.
Ein Abbruch der Krippeneingewöhnung bedeutet nicht, dass ihr nie auf das Angebot einer Kita zurückgreifen könnt. In den meisten Fällen wachsen Kinder aus ihren Ängsten heraus und zu einem späteren Zeitpunkt können sie sich nichts Schöneres vorstellen, als in einer großen Spielgruppe mit vielen anderen Kindern zu toben.